Betreff
Masterplan Hoch-Elten,
hier: 1) Ergebnisse Leitbildwerkstatt
2) Beschluss zum Leitbild
3) Planungswerkstatt und Projektzeitung
Vorlage
05 - 15 1056/2013
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Zu 1)

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt das Ergebnisprotokoll der Leitbildwerkstatt als Grundlage für das daraus zu entwickelnde Leitbild für Hoch-Elten.

 

 

Zu 2)

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt das folgende Leitbild für Hoch-Elten als bestimmende Grundlage für die weiteren Planungsschritte:

 

Hoch-Elten soll sich als Ort der erlebbaren Geschichte präsentieren

Dieses soll ablesbar über die Gestaltung von Wegeführungen, Plätzen und besonderen Orten in Hoch-Elten erfolgen. Mit sensiblen Maßnahmen ist die Geschichte des Ortes deutlicher heraus zu arbeiten. Ein kulturelles Angebot und eine damit verbundene touristische Inwertsetzung und Belebung ist mit einer bedarfsgerechten Infrastruktur auszustatten.

 

Hoch-Elten ist ein wichtiger Naherholungsort für Emmerich

Es gilt, das Netz an unterschiedlichen Wegestrukturen und Aktivitäten weiter zu qualifizieren, um den Erwartungen und Anforderungen der unterschiedlichen Nutzerstrukturen ortsgerecht ein vielseitiges Angebot anbieten zu können.

 

Hoch-Elten als beliebten Wohnstandort in Emmerich erhalten

Die maßvolle Entwicklung im Rahmen des bestehenden Planungsrechtes ist weiter zu verfolgen. Die Entwicklung eines ansprechenden und positiven Ortsbildes soll sich u.a. auf die Belebung von Leerstand positiv auswirken und Hoch-Elten als attraktiven Wohnstandort für die Zukunft sichern.

 

In Hoch-Elten Naturräume erlebbar gestalten

Die besondere Waldlage Hoch-Eltens ist weiter heraus zuarbeiten. Es gilt den heutigen Duktus zwischen Wohnbebauung, Wiesenflächen und Waldflächen weiter herauszuarbeiten, aufeinander abzustimmen und Bildungsangebote einzubinden. Die besondere topografische Lage und die damit verbundenen Blickbeziehungen sind hierbei zu beachten und zu inszenieren.

 

Hoch-Elten soll sich gemeinsam mit dem Ortsteil Elten zum Gesundsheitsort entwickeln

Hoch-Elten kann neben den bestehenden Kneipp-Angeboten weitere Angebote, die nach den Anforderungen für eine Kneippzertifizierung notwendig sind, anbieten. Die vorhandenen Angebote sind ortsverbunden und funktionsgerecht aufeinander abzustimmen.

 

 

Zu 3)

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt die Ausführungen zum Ablauf der Planungswerkstatt, zur Projektzeitung und zum Projektplan zur Kenntnis.

 

Sachdarstellung :

 

Zu 1)

 

Für den Bereich Hoch-Elten im Stadtteil Elten soll ein Masterplan im Sinne eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes erarbeitet werden. Hierbei gilt es, die vorliegenden Planungsunterlagen wie auch die besondere Ortsgeschichte in einer Gesamtkonzeption zusammen zu bringen.

Dieses mit dem Ziel, behutsam mit dem Bestand umzugehen, vorhandene Potenziale zu stärken und im Hinblick auf die historisch-geografische sowie die freiräumliche Situation bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln, die dem Profil Hoch-Eltens entsprechen.

 

Der Masterplan soll eine Orientierung für die zukünftige Entwicklung von Hoch-Elten geben und konkrete räumliche, städtebauliche sowie freiräumliche Handlungsempfehlungen formulieren.

 

Die Entwicklung der Konzeption folgt hierbei der klassischen Methode mit Bestandsanalyse, Leitbild, Formulierung erster Zielvorstellungen, Masterplan und daraus abgeleiteter Vertiefungsbereiche mit der Benennung von Schlüsselprojekten und Maßnahmen. Zudem wird die an der Entwicklung Hoch-Eltens interessierte Öffentlichkeit aktiv in den Planungsprozess einbezogen. Über unterschiedliche öffentliche Veranstaltungsformate werden vor Ort Leitbild und Masterplan mit den Interventionsbereichen erarbeitet, diskutiert und verfeinert.

 

 

1.    Leitbildwerkstatt

 

Um eine vertiefende Diskussion über die spezifische Situation Hoch-Eltens führen zu können, bedarf es der Bestimmung der räumlichen und funktionalen Entwicklungsziele in einem Leitbild für Hoch-Elten. Demnach gilt es Antworten zu finden, wie sich Hoch-Elten perspektivisch positioniert, wo Akzente zu setzen sind und wie konkret mit den in der Bestandsanalyse identifizierten Stärken und Schwächen umgegangen werden soll. Der diskursive Planungsprozess ist ein wichtiger Bestandteil bei der Erstellung des Masterplans Hoch-Elten, denn nur auf Basis gemeinsam erarbeiteter Entwicklungsperspektiven kann ein zukunfts- und umsetzungsfähiges Konzept entstehen.

 

Hierzu fand am 17.07.2013 die öffentliche Leitbildwerkstatt in der Luitgardisschule in Elten statt. Zur Teilnahme waren alle Eigentümer und Anwohner, Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Verbänden und Institutionen, die politischen Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Emmerich am Rhein und der Fachverwaltungen der Stadt Emmerich am Rhein sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, die in besonderer Art und Weise mit Hoch-Elten verbunden sind, eingeladen. Insgesamt beteiligten sich rd. 90 Personen an der Leitbildwerkstatt.

 

Ziel der Leitbildwerkstatt ist es, gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren über die angestrebten (räumlichen) Entwicklungsperspektiven Hoch-Eltens ins Gespräch zu kommen und eine verlässliche Grundlage für die weitere Ausarbeitung am Masterplan zu schaffen. Die Leitbildwerkstatt markiert somit den Auftakt des öffentlichen Diskurses über Ziele, Handlungsfelder, Themen und mögliche Maßnahmen der künftigen Entwicklung Hoch-Eltens.

 

Die Basis bilden drei Entwicklungsszenarien, die als Diskussionsgrundlage für die Leitbildwerkstatt dienen. Grundlage der Diskussion bilden folgende generelle Fragestellungen:

·      Was sind die herausragenden Stärken Hoch-Eltens?

·      Wo liegen noch (große) Entwicklungspotenziale?

·      Worauf sollte sich in der Entwicklung Hoch-Eltens in den nächsten Jahren konzentriert werden?

·      Wie kann der geschichtliche Schatz Hoch-Eltens gehoben werden?

·      Mit welchem Profil sollte Hoch-Elten im Kontext der Gesamtstadt entwickelt werden?

·      Wie kann die Aufgabenverteilung zwischen Elten und Hoch-Elten geschärft werden?

 

 

1.1  Szenarien und Gruppenergebnisse aus der Leitbildwerkstatt

 

An Hand von drei Szenarien galt es die Entwicklungspotenziale und die Intensionstiefe sowie die Stärken für Hoch-Elten zu diskutieren.

 

In der folgenden Zusammenstellung wird zunächst das jeweilige Szenario vorgestellt und im Anschluss werden die Ergebnisse der Diskussion zu den Überschriften städtebauliche Ortsentwicklung, Infrastruktur, Mobilität, Landschaft, Ortsbild und Tourismus aufgeführt.

 

 

Szenario A: Hoch-Elten – Wie es ist und bleibt!

 

0249 Leitbildentwicklung - Collagen Szenarien 2013-07-11-1.png

 

 

Inhaltliche Beschreibung Szenario A

·      Hoch-Elten bleibt unangetastet

·      keinerlei Neubautätigkeiten (auch nicht auf Grundlage vorhandener B-Pläne)

·      stellenweise Konflikte zwischen den mittlerweile recht großen Bäumen und den (historischen) Sichtachsen, aber an der Situation soll auch zukünftig nichts verändert werden

·      auch an dem kleinen Pfad zwischen Stiftskirche und Hangkante sowie dem Verbindungsweg zum Barfußpfad wird nichts verändert

·      Parkplatz bleibt in seiner jetzigen Gestaltung erhalten

·      Stellplatz für Camper und Wohnmobile wird bereits so gut angenommen, dass auch hier keine Anpassungsnotwendigkeit gesehen wird

·      leerstehende Hotelimmobilie wird ggf. zurückgebaut, da keine neuen Nutzungen angesiedelt werden sollen

·      vorhandenes Gastronomieangebot wird nicht erweitert

·      insgesamt sollen keine zusätzlichen Besucherinnen und Besucher generiert werden

 

 

Gruppenergebnis Szenario A

 

Städtebauliche Ortsentwicklung

·      In Hoch-Elten sollte die Funktion als Wohnstandort bewahrt und gestärkt werden. Die vorherrschenden Umfeldqualitäten machen den besonderen Flair als Lebensraum aus, die es mit dem Masterplan zu bewahren und zu stärken gilt. Es sollte jedoch um eine gestalterische Stärkung gehen, weniger um eine Ausweitung neuer Wohnentwicklungsflächen. Das in den Bauleitplänen fixierte Baurecht sollte nicht verändert werden.

·      Es wird die Meinung vertreten, dass die Entwicklungen in Hoch-Elten nicht zu einer Verteuerung des Wohnen führen dürfen. Das Wohnen sollte hier bezahlbar bleiben.

 

Infrastruktur

·      -

 

Mobilität

·      Die Verkehrsführung sollte überprüft werden – ein vergrößertes Aufkommen an Besuchern erzeugt mehr Verkehr entlang der zentralen Erschließungsstraßen, wie der Lindenallee. Durch das historische Pflaster wird dadurch mehr Lärm für die Anwohner produziert.

 

Landschaft

·      Die vorhandenen Grünstrukturen und Naturräume machen den Wert von Hoch-Elten nicht nur als Wohnstandort sondern ebenfalls als Ort der Freizeit- und Naherholung aus.

·      Die Waldflächen des Emmericher Stadtgebietes weisen einen geringeren Anteil als der Bundesdurchschnitt auf. Den Waldflächen in Hoch-Elten wird daher eine besonders hohe Bedeutung für die Stadt Emmerich am Rhein beigemessen, deren Flächen für eine nachhaltige Entwicklung von Fauna und Flora zu sichern sind.

·      Es wird angemerkt, dass eine ganze Reihe alter Wege aufgrund fehlender Pflege nicht mehr begehbar sind und langsam verkommen. Es werden von unterschiedlicher Seite der Teilnehmerinnen und Teilnehmer konkrete Hinweise gegeben, welche Pfade wieder attraktiver gestaltet bzw. freigelegt werden sollen:

-        Weg zum Englischen Hügel wiederherstellen

-        Die Römerschlucht als geschichtsträchtiges Element wiederherstellen und Aufenthaltsqualität verbessern

-        Buchenallee nicht zuwachsen lassen, sondern besser pflegen

-        Christophorus Weg wieder pflegen

-        Ehemaligen Prozessionsweg wiederherstellen

·      Die bewegte Topografie des Eltenberg inmitten der Rheintalebene prägt die Situation in Hoch-Elten. Von dort sind weite Blickbeziehungen ins Umland möglich – nach Kleve und bei guter Sicht sogar bis ins Ruhrgebiet. Der dichte Baumbewuchs und die vernachlässigte Pflege von Ausblickpunkten erschweren derzeitig die Sicht nach außen. Im Rahmen des Erhalts der Waldstrukturen wird von vielen Teilnehmern eine behutsame Freilegung der Sichtachsen für wünschenswert erachtet. In diesem Zuge gilt es wichtige Sichtbeziehungen zu schärfen:

-        Blick nach Kleve

-        Blick nach Nimwegen

-        Blick nach Arnheim

-        Blick ins Rheintal

-        Blick ins Ruhrgebiet

 

Ortsbild

·      Die St. Vitus-Kirche prägt den Dorfkern auf ganz positive Weise. Die Wahrnehmbarkeit des Kirchengebäudes wurde durch die Freilegung mittels der Neugestaltung der Fläche erheblich verbessert. Die Anlage wird als ein positiver und behutsamer Eingriff in die Entwicklung des Ortes angesehen. In dieser Form werden weitere Maßnahmen als wünschenswert erachtet.

·      Großes Pfund für Hoch-Elten ist die Historie des Ortes, deren Erlebbarkeit derzeit stark eingeschränkt ist. Auf die Verbesserung der Erlebbarkeit der historischen Hinterlassenschaften sollte im Rahmen der Masterplanerarbeitung ein starkes Augenmerk gerichtet werden.

·      Als erhaltenswert wird die Gestaltung der privaten Grundstücke angesehen, insbesondere die Einfassung der Liegenschaften durch Hecken und kleinen Mauern. Diese Qualitäten sollten für die Zukunft gesichert werden.

·      Die alleeartigen Strukturen sowie der vorhandene Baumbestand entlang der Straßen und Wege werden als charakteristisch für den Ort Hoch-Elten angesehen. Das durch die Bäume erzeugte Ortsbild sei auch in Zukunft zu erhalten.

 

Tourismus

·      Tourismus ist in den letzten Jahren zurückgegangen.

·      Kein Eventtourismus à la Walt Disney bewerben – behutsamen Tourismus entwickeln.

·      Dem Bildungstourismus werden verstärkt Chancen zugesprochen.

·      Für die Nutzung des Grillplatzes sollten besser, für die Anwohnerschaft verträglichere, Nutzungsbedingungen erarbeitet werden.

·      Campingplätze nicht ausbauen.

·      Für den Ort Hoch-Elten sollten nicht zu viele Events entwickelt werden. Hier gilt Qualität vor Quantität!

·      Keinen Hochseilgarten entwickeln.

·      Keine Mountainbikestrecke durch den Wald planen.

 

Ergänzende Aspekte

·      Wie werden die Maßnahmen finanziert? Welche Förderungen stehen dafür bereit?

·      Wer pflegt die Maßnahmen – kann nicht einiges mit bürgerschaftlichem Engagement getragen werden?

·      Neuer Slogan des Szenario A „Hoch-Elten: Wie es war und wieder werden soll“

 

 

Szenario B: Hoch-Elten – Die Zukunft beginnt jetzt!

 

 

0249 Leitbildentwicklung - Collagen Szenarien 2013-07-11-2.png

 

 

Inhaltliche Beschreibung Szenario B

·      Hoch-Elten besinnt sich auf seine Stärken und ergänzt diese behutsam

·      Sicherung des attraktiven Wohnstandortes (Beschränkung der Neubautätigkeiten auf vorhandene B-Pläne)

·      „Freilegung“ der Geschichte durch Wiederherstellung der zentralen Sichtachsen und maßvolle Ergänzung des vorhandenen Freizeitangebotes

·      Attraktivierung der Wegebeziehungen durch (landschafts-)gestalterische Maßnahmen

·      Umgestaltung der Parkplatzsituation durch optische Zurücknahme des ruhenden Verkehrs

·      Anpassung des Camper- und Wohnmobilstellplatzes an heutige Anforderungen, ohne den Stadtraum durch zusätzliche Einrichtungen zu verbauen

·      Belebung der leerstehenden Hotelimmobilie durch standortverträgliche neue Nutzung, ansonsten ggf. auch Rückbau denkbar

·      Maßvolle Ergänzung des vorhandenen Gastronomieangebotes

·      Insgesamt soll eine für Hoch-Elten angemessene Zahl zusätzlicher Besucherinnen und Besucher generiert werden

 

 

Gruppenergebnis Szenario B

 

Städtebauliche Ortsentwicklung

·      Standort Wald-Hotel reaktivieren mit Hotelnutzung/Gastronomie

·      „Kiste“ abreißen und vernünftige Gastronomie etablieren

·      hohe Zufriedenheit mit Wohnstandort

 

Infrastruktur

·      Gastronomie stärken (auch für den kleinen Geldbeutel: Café/Wirtschaft/...)

·      Wohnmobilstellplätze nicht ausweiten, eher Verlegung an eine andere Stelle

·      Entsorgungseinrichtung für Mobilcamper

·      Öffentliche Toiletten schaffen

·      Wasserablaufrinnen (Fußwege) ersetzen

·      Spielmöglichkeiten schaffen

·      [Bergstraße aufwerten (Nieder-Elten)]

 

Mobilität

·      Buslinie über den Eltenberg

·      Lindenallee aufwerten

·      Fahrgeschwindigkeit verringern

·      Fußwege aufwerten/sichermachen

·      bestehende Wege im Allgemeinen aufwerten (insbesondere auch Steiler Weg), auch für Bürger interessant

·      attraktive Wegeverbindung vom Drususbrunnen zum Trimm-Dich-Platz schaffen

·      Rundweg mit Sichtachsen

·      Birkenallee als Einbahnstraße

·      Verknüpfung zur Hangkante über Paters Garten

 

Landschaft

·      Weite inszenieren

-        Aussichtspunkte freistellen (in Zusammenhang mit Rundweg)

-        Sichtachsen nach Kleve und Emmerich kurzfristig sichtbar machen

-        Sichtachse nach ´s-Heerenberg

·      mehr Grünaspekte, aber weniger Baummasse (Wildblumen, Obstbäume, …)

·      Forstwirtschaft beschädigt Fußwege

 

Ortsbild

·      hohe Zufriedenheit mit Lage im Grünen

·      Neugestaltung zentraler Parkplatz

·      zentralen Dorfplatz schaffen (Parkplatz und Wohnmobilstellplatz konzentrieren)

·      Aufenthaltsmöglichkeiten für Anwohner und Touristen

·      ehemalige Ausmaße des Stifts verdeutlichen

·      Aussichtsturm schaffen

·      Kirchensilhouette freistellen

 

Tourismus

·      kein Mountainbiking auf Fußwegen (NL als Vorbild nehmen: Trennung/bestimmte Strecke vorgeben)

·      kein Hochleistungssportzentrum, sondern sanfter Tourismus (Tagestourismus, …)

·      Souvenirs

·      Geschichte lesbar machen (nicht nur über Tafeln, sondern Erlebnis)

-        Einsatz neuer Medien (QR-Codes, Geocaching)

-       Führungen

·      Beschilderung

-        Infosystem im Bereich des zentralen Parkplatzes

-        Hinweistafeln auf Kirche und Spuren/Wegekarte

-        Ausschilderung der Wegeführungen (v.a. zu Sehenswürdigkeiten)

·      Ort schaffen, an dem man die Weite genießen kann (z.B. Standort Wald-Hotel)

·      Drususbrunnen als Anlaufpunkt/Kirchplatz als Treffpunkt

·      Waldlehrpfad wieder aktivieren

·      Bildungstourismus (Sichtbarmachung der Vergangenheit, …)

·      Grenzüberschreitendes D-NL (Pieterpad, …) > ggf. über EU-Mittel?

·      Kneipp-Kurort qualifizieren

·      Angebote für Familien und Jugendliche (Schulklassen etc.)

 

 

Szenario C: Hoch-Elten – Für uns, für euch, für alle!

 

0249 Leitbildentwicklung - Collagen Szenarien 2013-07-11-3.png

 

Inhaltliche Beschreibung Szenario C

·      Hochelten baut seine Stärken – insbesondere im Freizeitbereich – aus und strebt ein deutliches Wachstum an

·      Ergänzung der bestehenden Bebauung denkbar (über bestehende B-Pläne hinaus)

·      „Inszenierung“ der Geschichte durch zahlreiche neue Freizeitangebote

·      Ausbau der Wegebeziehungen, auch jenseits der heutigen Pfade

·      Ausbau der Stellplatzkapazitäten

·      Ausbau des Camper- und Wohnmobilstellplatzes

·      Belebung der leerstehenden Hotelimmobilie durch neue Nutzung, die als maximaler Frequenzbringer fungiert

·      Ausbau des vorhandenen Gastronomieangebotes

·      insgesamt sollen die Besucherzahlen für Hoch-Elten deutlich gesteigert werden

 

 

Gruppenergebnis Szenario C

 

Städtebauliche Ortsentwicklung

·      Das Alleinstellungsmerkmal Hoch-Eltens ist die Geschichte!

·      Ein verträgliches Konzept unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessensgruppen entwickeln

·      Keine Neuentwicklung, Sicherung und Festigung des Bestehenden

·      Einen Mehrwert über ein harmonisches Ortsbild erstellen, um darüber bestehende Entwicklungsflächen attraktiv für neue Nutzungen zu machen.

 

Infrastruktur

·      Akuter Mangel an einem öffentlichen WC. Besucher Hoch-Eltens sind gezwungen vor Ort für eine WC-Nutzung zu klingeln. Dies trifft für Spaziergänger, wie auch für Konzertbesucher zu.

·      Die Gebrauchsqualität vor Ort verbessern.

·      Die Parkplätze reichen in Stoßzeiten nicht aus. Zu überlegen ist, ob ein Shuttleservice am Wochenende über Elten eine verkehrliche Entlastung bringen kann.

·      Kiosk mit WC-Anlage im zentralen Bereich.

·      Etablierung von mehr Gastronomie mit qualitätvollem Angebot. Diese muss nicht im gehoben Segment angeordnet sein, einfache Gerichte mit gutem Preisleitungsverhältnis.

·      Trimm Dich Platz durch Beachvolleyball und Bouleplatz erweitern.

·      Mehr Spielgeräte/ Spielmöglichkeiten für Kinder.

 

Mobilität

·      Buslinie über Hoch-Elten führen.

·      Das Potenzial des Regionalhaltepunktes in Elten auch für Hoch-Elten nutzen.

·      Parkshuttlesystem zu den starken Besucherzeiten über Elten anbieten.

·      Kleinbussystem über Hoch-Elten führen.

 

Landschaft

·      Angebote für die jüngere Generation anbieten, z.B. Kletterwald.

 

Ortsbild

·      Kulturelle Anziehungspunkte stärker betonen.

·      Hoch-Elten in einen Kultur- und Gesundheitsort wandeln.

·      Hoch-Elten als Kleinod wahren und herausarbeiten.

·      Geschichte erkennbar herausarbeiten.

·      Aussichtpunkte und Blickbeziehungen wieder erkennbar und auffindbar machen.

 

Tourismus

·      Zielgruppe Geschichts- und Kulturinteressierte, sanfte Belebung

·      Grenzübergreifend nach Holland denken, viele Tagesausflügler kommen aus Holland.

·      Wald-/Wanderwege wieder instand setzen. Qualifizierung der Wege berücksichtigen, z.B. barrierearm, Wegelängen und Schwierigkeitsgrade beschreiben, Trennung von Fuß-, Rad- und Sportwegen.

·      Regelungen für Radfahren finden, Naturschutz!

·      Baumwipfel-Pfad, Kletterwald

·      Verbesserte, einheitliche Beschilderung

·      Aussichtsturm wieder erbauen

·      Angebote schaffen, um Elten weiter als Kneipp-Kurort zu qualifizieren

·      Geocaching, Punkte aufnehmen und als Route aufeinander abstimmen

·      Attraktive/besondere Angebote für Jugendliche

·      Trimm-Dich-Pfad aktivieren

·      Waldlehrpfad aktivieren für Jung und Alt

·      Veranstaltung auf dem Eltenberg planen, z.B. Seifenkistenrennen, „Bergfest“ mit Musik

·      Ist der Mobilcamperplatz im Zentrum richtig? Die Mobilcamper an sich werden als nicht störend gesehen.

·      Angebote entwickeln, von der vor Ort die Wirtschaft profitiert.

 

 

1.2  Ergebnis

 

Aus den im Rahmen der Leitbildwerkstatt vorgebrachten Anregungen und Ideen wurde folgendes thesenartiges Leitbild, welches die angesprochenen Themenbereiche zusammenfasst, formuliert.

 

 

Zu 2)

 

2.    Leitbild für Hoch-Elten

 

Hoch-Elten soll sich als Ort der erlebbaren Geschichte präsentieren

Dieses soll ablesbar über die Gestaltung von Wegeführungen, Plätzen und besonderen Orten in Hoch-Elten erfolgen. Mit sensiblen Maßnahmen ist die Geschichte des Ortes deutlicher heraus zu arbeiten. Ein kulturelles Angebot und eine damit verbundene touristische Inwertsetzung und Belebung ist mit einer bedarfsgerechten Infrastruktur auszustatten.

 

Hoch-Elten ist ein wichtiger Naherholungsort für Emmerich

Es gilt, das Netz an unterschiedlichen Wegestrukturen und Aktivitäten weiter zu qualifizieren, um den Erwartungen und Anforderungen der unterschiedlichen Nutzerstrukturen ortsgerecht ein vielseitiges Angebot anbieten zu können.

 

Hoch-Elten als beliebten Wohnstandort in Emmerich erhalten

Die maßvolle Entwicklung im Rahmen des bestehenden Planungsrechtes ist weiter zu verfolgen. Die Entwicklung eines ansprechenden und positiven Ortsbildes soll sich u.a. auf die Belebung von Leerstand positiv auswirken und Hoch-Elten als attraktiven Wohnstandort für die Zukunft sichern.

 

In Hoch-Elten Naturräume erlebbar gestalten

Die besondere Waldlage Hoch-Eltens ist weiter heraus zuarbeiten. Es gilt den heutigen Duktus zwischen Wohnbebauung, Wiesenflächen und Waldflächen weiter herauszuarbeiten, aufeinander abzustimmen und Bildungsangebote einzubinden. Die besondere topografische Lage und die damit verbundenen Blickbeziehungen sind hierbei zu beachten und zu inszenieren.

 

Hoch-Elten soll sich gemeinsam mit dem Ortsteil Elten zum Gesundsheitsort entwickeln

Hoch-Elten kann neben den bestehenden Kneipp-Angeboten weitere Angebote, die nach den Anforderungen für eine Kneippzertifizierung notwendig sind, anbieten. Die vorhandenen Angebote sind ortsverbunden und funktionsgerecht aufeinander abzustimmen.

 

 

Zu 3)

 

3.    Nächste Schritte und Ausblick (Planungswerkstatt)

 

Das Leitbild dient als Arbeitsgrundlage für die Planungswerkstatt. Die Planungswerkstatt ist als öffentliche Veranstaltung konzipiert und findet am Samstag, dem 12.10.2013 von 12.30 Uhr bis ca. 18.30 Uhr in der Luitgardisschule in Elten statt.

 

Aufbauend auf den vorliegenden Arbeitsergebnissen fokussiert die Planungswerkstatt auf die Definition von konkreten Handlungsfeldern sowie die daraus abgeleiteten spezifischen Anforderungen und Belange an die Entwicklung Hoch-Eltens.

 

Folgender Ablauf ist für die Planungswerkstatt geplant:

-      Dorfexpedition als geführter Spaziergang durch Hoch-Elten mit Erläuterungen

-      Begrüßung und Einstiegsvortrag in der Luitgardisschule

-      Vorstellung der Themen der Arbeitsgruppen

-      Arbeit in den Planungsgruppen zu unterschiedlichen Themenbereichen

-      Zusammenführung der Ergebnisse aus der Gruppenarbeit im Plenum

 

 

4.    Zentrale Fragestellungen für die weitere Ausarbeitung

 

Folgende der Planungswerkstatt zugrunde liegende Fragestellungen sind für die weitere Ausarbeitung des Masterplans Hoch-Elten von Bedeutung.

 

Image • Tourismus • Kultur • lokale und regionale Einbindungen

Wie soll sich Hoch-Elten nach außen darstellen? Welches Image, welche Identität innerhalb von Emmerich wird Hoch-Elten aufweisen? Welches sind die zentralen Anlaufpunkte in Hoch-Elten? In welcher Art und Ausformung bietet sich eine Attraktivierung der bestehenden Angebote an? Welche Infrastrukturmaßnahmen sind notwendig, um sich als Ausflugspunkt lokal, regional und überregional zu positionieren? Welchen Stellenwert soll Hoch-Elten im seinem touristischen Profil im Zusammenhang mit dem gesamten Stadtgefüge einnehmen?

 

Landschaft • Wege • Sichtachsen

Wie können lokale und regionale Wanderrouten sinnvoll über Hoch-Elten in das Wegesystem eingebunden werden? Welche Sichtachsen gilt es hervorzuheben? Wie kann der besondere Landschafts- und Naturraum zu einem Exponat entwickelt werden? Welche Zielgruppen sind für Hoch-Elten von Relevanz? Welche Angebote sollten für die unterschiedlichen Zielgruppen hinsichtlich der Entwicklung zu einem Ausflugsort gemacht werden? Wo befinden sind die richtigen Standorte und Anlaufpunkte für diese Angebote? Welche Naherholungsangebote gilt es zu entwickeln und welche bestehenden gilt es weiter zu qualifizieren? Welchen Beitrag kann Hoch-Elten für die Entwicklung als Gesundheitsort Elten leisten?

 

Ortsbild • Mitte • Infrastruktur

Wie lassen sich die unterschiedlichen Profile Hoch-Eltens hinsichtlich Geschichte, Wohnstandort und Gesundheitsort profilieren und zugleich ein Gesamtbild erzeugen? Wie organisiert sich der Ortsteil Hoch-Elten räumlich, wenn die geschichtlichen und landschaftlichen Besonderheiten neu hervorgehoben werden? Wie können die Fahrverkehre bei einer touristischen Belebung sinnvoll geführt werden, ohne die dörfliche Struktur zu stören und den Wohnstandort in seiner Qualität zu beeinträchtigen? Ist die Mitte Hoch-Eltens ein kulturell geprägter Ort oder eher ein infrastrukturell geprägter Ort? Welche Maßnahmen sind erforderlich, damit über das Ortsbild von Hoch-Elten die unterschiedlichen Prägungen entfaltet werden können? Wie schlagen sich diese Maßnahmen in ihrer zeitlichen Entwicklung nieder?

 

 

5.    Projektzeitung

 

Die Projektzeitung unterstützt den Prozessverlauf, dokumentiert und informiert umfassend über den aktuellen Planungsstand und kündigt die nächsten Schritte für die Erarbeitung des Masterplans an.

 

In der Projektzeitung zur Planungswerkstatt wird der bisherige Planungsverlauf und das bisherige Ergebnis – Bestandspläne und Leitbild – dokumentiert und erläutert. Die Zeitung wird anschaulich bebildert und die Texte werden in gut verständlicher Sprache verfasst.

 

Die Projektzeitung wird ca. Anfang Oktober 2013 fertig gestellt und an die Prozessbeteiligten verteilt.

 

Eine weitere Auflage soll zum Abschluss des Verfahrens den fertigen Masterplan dokumentieren.

 

 

6.    Projektplan

 

Der aktuelle Projektplan ist Anlage zur Vorlage.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme ist im Haushaltsjahr 2013 mit Mitteln in Höhe von 30.000,00 € vorgesehen.

Produkt: 1.100.09.01.01, Sachkonto 54290000

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 3.2 und 3.5.

 

 

 

 

 

 

Johannes Diks

Bürgermeister