Betreff
ÖPNV-Konzept, hier: Evaluierung
Vorlage
05 - 16 0117/2014
Art
Verwaltungsvorlage

Kenntnisnahme(kein Beschluss)

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung (ASE) nimmt den Evaluierungsbericht der NIAG zur Umsetzung des ÖPNV-Konzeptes zur Kenntnis.

 

 

Sachdarstellung :

 

Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 wurde das neue Buskonzept für Emmerich umgesetzt. Ziel war es, die Nutzung des ÖPNV-Angebotes durch die verschiedenen Fahrgastgruppen, wie Schüler, Erwerbstätige, nicht Erwerbstätige, Senioren und mobilitätseingeschränkte Personen, zu verbessern.

Mit der Planung und Umsetzung des neuen Buskonzeptes verpflichtete sich das Unternehmen, nach ein bis zwei Jahren einen Erfahrungsbericht vorzulegen, um ggfs. noch erforderliche Kurskorrekturen vornehmen zu können. Dieser Bericht wird hiermit vorgelegt.

Seinerzeit verfolgte man mit der konzeptionellen Neuordnung des Busverkehrs die Absicht:

  • Busumläufe besser und weniger verspätungsanfällig zu gestalten,
  • den Bahnhof Emmerich als ‚Rendevouz‘ - Punkt zu stärken,
  • unnötige Zentrumsfahrten der ortsteilverbindenden Busse zu vermeiden,
  • stattdessen einen nur in Emmerich zirkulierenden Midibus vorzusehen,
  • der eine bessere Erreichbarkeit auch der Fußgängerzone sicherstellen sollte und
  • im Schülerverkehr eine bessere Taktung zu Schulanfangs- und – endzeiten anzubieten.

 

 

Folgende Maßnahmen wurden mit dem Konzept umgesetzt:

  1.  am Nachmittag wurde ein 30-Minuten-Takt eingerichtet, um die Wartezeiten für die  

 Schüler trotz der individuell geregelten Stundenraster und Schulendzeiten auf 

 höchsten 25 Minuten zu beschränken.

 

  1.  die Anschlüsse an den Regionalverkehr der DB am Bahnhof in Emmerich wurden  

 verbessert.

 

  1.  die alternative Bedienungsform „TaxiBus“ wurde  inzwischen verstärkt genutzt

 

  1.  kürzere Fußwege durch veränderte Linienführungen und Einsatz eines kleineren      

 Fahrzeugs in Form eines Midibusses.

 

  1.  Einsatz von Fahrzeugen mit Niederflurtechnik und Ausbau von Haltestellen.

 

Nachdem inzwischen genügend Erfahrungen mit der Umstellung gesammelt werden konnten, kam es in der Folge auch bereits zu Änderungen von Haltestellen-Standorten  und Buslinienverläufen. In dem Zusammenhang sei die Aufgabe der Linienführung der 94 über die Verborgstrasse genannt , bzw .Änderungen der Haltestellensituation am Grollschen Weg.

Was die Inanspruchnahme des ÖPNV-Angebotes durch Schüler betrifft, so zeigt sich eine latent rückläufige Entwicklung. Im Schuljahr 2012/13 fuhren 671 Schüler mit dem Schoko-ticket, Im folgenden Schuljahr 2013/14 waren es noch 598 Schüler, während es im aktuellen Schuljahr 2014/15 gerade noch 570 Schüler sind.

Zusätzlich nutzen ca. 40 Schüler das Schokoticket, um zu den Schulstandorten in den Nach-barstädten zu fahren. Insgesamt ist außerhalb der Schulzeiten ein geringeres Fahrgastauf – kommen zu beobachten.

Hier folgt nun eine Betrachtung der einzelnen Linien, jedoch ohne dass die Fahrten der Schüler zum Unterricht berücksichtigt worden wären.  Die Daten erlauben keinen exakten Vorher-Nachher-Vergleich, da die Linienführungen und die Haltestellen mit dem Konzept deutlich verändert wurden.

 

Linie 88 (Rees – Emmerich am Rhein)

montags-freitags-Schultage: 

geringe Fahrgastzunahme,  Abrufquote TaxiBus 61%

 

montags-freitags-Ferientage:

keine Veränderung der Fahrgastnachfrage. Abrufquote  TaxiBus 74%

 

samstags:

keine Veränderung der Fahrgastnachfrage. Abrufquote TaxiBus 75%

sonn- und feiertags:

keine Veränderung der Fahrgastnachfrage. Abrufquote TaxiBus 74%

 

Auf Grund der hohen Abrufquoten im Taxi-Bus-Verkehr wird hier die Fahrtdurchführung mit einem Standardbus geprüft

 

Linie 90 (zirkulierender Midibus im Stadtgebiet)

montags-freitags-Schultage:

die Anzahl der Beförderungsfälle pendelt zwischen 2 und 12 Fahrgästen je Fahrt. Zunahme überwiegend durch zusätzliche Fahrten am Nachmittag. Abrufquote TaxiBus 14%

montags-freitags-Ferientage:

die Anzahl der Beförderungsfälle pendelt zwischen 0 und 3 Fahrgästen je Fahrt. Abrufquote TaxiBus 7%

samstags:

nahezu alle Fahrten werden nachgefragt bei einer Höchstbesetzung von 4 Fahrgästen, dennoch ist eine deutliche Steigerung feststellbar.  Abrufquote TaxiBus 11%

sonn- und feiertags:

Angebot nur in der Bedienungsform TaxiBus. Abrufquote 7%

Die Markttage Mittwoch und Samstag zeigen eine etwas höhere Fahrgastauslastung  als die anderen Tage. Auffällig ist die geringe Nachfragequote im TaxiBus. Diese sollte durch zusätzliche Informationen zur TaxiBus-Bestellung gerade bei den Senioren verbessert werden. Auch die sehr gute Erschließung der Innenstadt muss hier noch einmal hervor-gehoben werden. Insgesamt entspricht der Einsatz der Kleinbusse dem Fahrgastauf-kommen.

 

Linie 91 (Emmerich am Rhein - `s-Heerenberg)

montags-freitags und samstags:

Keine Angebotsveränderung im Konzept. Nahezu alle Fahrten nachgefragt mit

Beförderungsfällen zwischen 2 und 7 Fahrgästen je Fahrt.

Vorschlag: Beibehaltung des Angebotes, auch im Hinblick auf das Ergebnis einer

Projektstudie u.a. durch die Hochschule Rhein-Waal, zur Schaffung einer ÖPNVVerbindung

Doetinchem – Emmerich – Kleve.

 

 

Linie 93 (Emmerich am Rhein – Dornick – Praest)

montags-freitags-Schultage:

Keine nennenswerten Fahrgastzahlen außerhalb des Schülerverkehrs.

montags-freitags-Ferientage:  Nur sehr geringe Nachfrage.

Samstags:  Nur sehr geringe Nachfrage.

Das Angebot an Ferientagen sowie samstags könnte auf die Bedienungsform „TaxiBus“ umgestellt werden.

 

Linie 94 (Emmerich am Rhein – Elten)

montags-freitags-Schultage:

geringe Fahrgastzunahme insbesondere am Nachmittag. Abrufquote TaxiBus 69%

montags-freitags-Ferientage:

deutliche Fahrgastzunahme. Abrufquote TaxiBus 85%

Samstags:

Geringe Fahrgastzunahme. Alle Fahrten sind nachgefragt und weisen zwischen 1 und 12 Fahrgästen auf. Abrufquote TaxiBus 73%

sonn- und feiertags:

Nahezu unverändertes Fahrgastaufkommen. Es werden jedoch alle Fahrten von 1 bis 9 Fahrgästen nachgefragt. Abrufquote TaxiBus 73%

 

SB 58 ( Emmerich am Rhein – Kleve)

Unabhängig vom Buskonzept Emmerich weist die Linie einen stetigen Fahrgastzuwachs auf. Dies ist im Wesentlichen auf den Standort der Hochschule Rhein-Waal und den Anschluss an die RE 10 zurückzuführen. Der ursprünglich für den Übergangsstandort der Hochschule an der ehemaligen Kaserne in Emmerich eingerichtete 30-Minuten-Takt wurde auch nach Aufgabe des Interimsstandortes beibehalten.

Insgesamt wird das Buskonzept Emmerich von der NIAG als Erfolg gewertet und sollte ohne Angebotsänderung fortgeführt werden.

Um die positive Entwicklung für die Zukunft zu sichern, hat die NIAG kürzlich die Servicezeit für die TaxiBusbestellung und die Erreichbarkeit ihrer Hotline für Fahrplan und Tarifauskünfte deutlich erweitert.

Für 2015 ist die Einführung eines ITCS-Systems (Intermodal Transport Control System) zur Echtzeitauskunft und Anschlusssicherung vorgesehen.

Damit werden die wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen ÖPNV geschaffen.

 

Zur Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses wird ein Vertreter der NIAG  die Inhalte des Monitorings im Rahmen einer Präsentation  vortragen.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme hat keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.1

 

 

 

 

 

Johannes Diks

Bürgermeister