Kenntnisnahme(kein
Beschluss)
Der Ausschuss für
Stadtentwicklung (ASE) nimmt den Evaluierungsbericht der NIAG zur
Umsetzung des ÖPNV-Konzeptes zur Kenntnis.
Sachdarstellung :
Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 wurde
das neue Buskonzept für Emmerich umgesetzt. Ziel war es, die Nutzung des
ÖPNV-Angebotes durch die verschiedenen Fahrgastgruppen, wie Schüler,
Erwerbstätige, nicht Erwerbstätige, Senioren und mobilitätseingeschränkte
Personen, zu verbessern.
Mit der Planung und Umsetzung des neuen
Buskonzeptes verpflichtete sich das Unternehmen, nach ein bis zwei Jahren einen
Erfahrungsbericht vorzulegen, um ggfs. noch erforderliche Kurskorrekturen
vornehmen zu können. Dieser Bericht wird hiermit vorgelegt.
Seinerzeit verfolgte man mit der
konzeptionellen Neuordnung des Busverkehrs die Absicht:
- Busumläufe besser und weniger
verspätungsanfällig zu gestalten,
- den Bahnhof Emmerich als ‚Rendevouz‘ -
Punkt zu stärken,
- unnötige Zentrumsfahrten der
ortsteilverbindenden Busse zu vermeiden,
- stattdessen einen nur in Emmerich
zirkulierenden Midibus vorzusehen,
- der eine bessere Erreichbarkeit auch der
Fußgängerzone sicherstellen sollte und
- im Schülerverkehr eine bessere Taktung zu
Schulanfangs- und – endzeiten anzubieten.
Folgende Maßnahmen wurden mit dem Konzept
umgesetzt:
- am Nachmittag wurde ein
30-Minuten-Takt eingerichtet, um die Wartezeiten für die
Schüler
trotz der individuell geregelten Stundenraster und Schulendzeiten auf
höchsten 25
Minuten zu beschränken.
- die Anschlüsse an den
Regionalverkehr der DB am Bahnhof in Emmerich wurden
verbessert.
- die alternative
Bedienungsform „TaxiBus“ wurde
inzwischen verstärkt genutzt
- kürzere Fußwege durch
veränderte Linienführungen und Einsatz eines kleineren
Fahrzeugs in
Form eines Midibusses.
- Einsatz von Fahrzeugen mit
Niederflurtechnik und Ausbau von Haltestellen.
Nachdem inzwischen genügend Erfahrungen mit
der Umstellung gesammelt werden konnten, kam es in der Folge auch bereits zu
Änderungen von Haltestellen-Standorten
und Buslinienverläufen. In dem Zusammenhang sei die Aufgabe der
Linienführung der 94 über die Verborgstrasse genannt , bzw .Änderungen der
Haltestellensituation am Grollschen Weg.
Was die Inanspruchnahme des ÖPNV-Angebotes
durch Schüler betrifft, so zeigt sich eine latent rückläufige Entwicklung. Im
Schuljahr 2012/13 fuhren 671 Schüler mit dem Schoko-ticket, Im folgenden
Schuljahr 2013/14 waren es noch 598 Schüler, während es im aktuellen Schuljahr
2014/15 gerade noch 570 Schüler sind.
Zusätzlich nutzen ca. 40 Schüler das Schokoticket, um zu den
Schulstandorten in den Nach-barstädten zu fahren. Insgesamt ist außerhalb der
Schulzeiten ein geringeres Fahrgastauf – kommen zu beobachten.
Hier folgt nun eine Betrachtung der einzelnen Linien, jedoch ohne dass
die Fahrten der Schüler zum Unterricht berücksichtigt worden wären. Die Daten erlauben keinen exakten
Vorher-Nachher-Vergleich, da die Linienführungen und die Haltestellen mit dem
Konzept deutlich verändert wurden.
Linie 88 (Rees – Emmerich am Rhein)
montags-freitags-Schultage:
geringe
Fahrgastzunahme, Abrufquote TaxiBus 61%
montags-freitags-Ferientage:
keine Veränderung
der Fahrgastnachfrage. Abrufquote TaxiBus
74%
samstags:
keine Veränderung
der Fahrgastnachfrage. Abrufquote TaxiBus 75%
sonn- und
feiertags:
keine Veränderung
der Fahrgastnachfrage. Abrufquote TaxiBus 74%
Auf Grund der
hohen Abrufquoten im Taxi-Bus-Verkehr wird hier die Fahrtdurchführung mit einem
Standardbus geprüft
Linie 90 (zirkulierender Midibus im Stadtgebiet)
montags-freitags-Schultage:
die Anzahl der Beförderungsfälle pendelt zwischen 2
und 12 Fahrgästen je Fahrt. Zunahme überwiegend durch zusätzliche Fahrten am
Nachmittag. Abrufquote TaxiBus 14%
montags-freitags-Ferientage:
die Anzahl der Beförderungsfälle pendelt zwischen 0
und 3 Fahrgästen je Fahrt. Abrufquote TaxiBus 7%
samstags:
nahezu alle Fahrten werden nachgefragt bei einer
Höchstbesetzung von 4 Fahrgästen, dennoch ist eine deutliche Steigerung
feststellbar. Abrufquote TaxiBus 11%
sonn- und feiertags:
Angebot nur in der Bedienungsform TaxiBus.
Abrufquote 7%
Die Markttage Mittwoch und Samstag zeigen eine etwas höhere
Fahrgastauslastung als die anderen Tage.
Auffällig ist die geringe Nachfragequote im TaxiBus. Diese sollte durch
zusätzliche Informationen zur TaxiBus-Bestellung gerade bei den Senioren
verbessert werden. Auch die sehr gute Erschließung der Innenstadt muss hier
noch einmal hervor-gehoben werden. Insgesamt entspricht der Einsatz der
Kleinbusse dem Fahrgastauf-kommen.
Linie 91 (Emmerich am Rhein - `s-Heerenberg)
montags-freitags und samstags:
Keine Angebotsveränderung im Konzept. Nahezu alle
Fahrten nachgefragt mit
Beförderungsfällen zwischen 2 und 7 Fahrgästen je
Fahrt.
Vorschlag: Beibehaltung des Angebotes, auch im
Hinblick auf das Ergebnis einer
Projektstudie u.a. durch die Hochschule Rhein-Waal,
zur Schaffung einer ÖPNVVerbindung
Doetinchem – Emmerich – Kleve.
Linie 93 (Emmerich am Rhein – Dornick – Praest)
montags-freitags-Schultage:
Keine nennenswerten Fahrgastzahlen außerhalb des
Schülerverkehrs.
montags-freitags-Ferientage: Nur sehr geringe Nachfrage.
Samstags:
Nur sehr geringe Nachfrage.
Das Angebot an Ferientagen sowie samstags könnte
auf die Bedienungsform „TaxiBus“ umgestellt werden.
Linie 94 (Emmerich am Rhein – Elten)
montags-freitags-Schultage:
geringe Fahrgastzunahme insbesondere am Nachmittag.
Abrufquote TaxiBus 69%
montags-freitags-Ferientage:
deutliche Fahrgastzunahme. Abrufquote TaxiBus 85%
Samstags:
Geringe Fahrgastzunahme. Alle Fahrten sind
nachgefragt und weisen zwischen 1 und 12 Fahrgästen auf. Abrufquote TaxiBus 73%
sonn- und feiertags:
Nahezu unverändertes Fahrgastaufkommen. Es werden
jedoch alle Fahrten von 1 bis 9 Fahrgästen nachgefragt. Abrufquote TaxiBus 73%
SB 58 ( Emmerich am Rhein – Kleve)
Unabhängig vom Buskonzept Emmerich weist die
Linie einen stetigen Fahrgastzuwachs auf. Dies ist im Wesentlichen auf den
Standort der Hochschule Rhein-Waal und den Anschluss an die RE 10
zurückzuführen. Der ursprünglich für den Übergangsstandort der Hochschule an
der ehemaligen Kaserne in Emmerich eingerichtete 30-Minuten-Takt wurde auch
nach Aufgabe des Interimsstandortes beibehalten.
Insgesamt wird das Buskonzept Emmerich von
der NIAG als Erfolg gewertet und sollte ohne Angebotsänderung fortgeführt
werden.
Um die positive Entwicklung für die Zukunft
zu sichern, hat die NIAG kürzlich die Servicezeit für die TaxiBusbestellung und
die Erreichbarkeit ihrer Hotline für Fahrplan und Tarifauskünfte deutlich
erweitert.
Für 2015 ist die Einführung eines
ITCS-Systems (Intermodal Transport Control System) zur Echtzeitauskunft und
Anschlusssicherung vorgesehen.
Damit werden die wichtigsten Voraussetzungen
für einen erfolgreichen ÖPNV geschaffen.
Zur Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses
wird ein Vertreter der NIAG die Inhalte
des Monitorings im Rahmen einer Präsentation
vortragen.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die Maßnahme hat
keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.1
Johannes Diks
Bürgermeister