hier: Vorstellung des Projektes
Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für
Stadtentwicklung beschließt den vorliegenden Bericht zu dem Projekt
„Grenzüberschreitender Natur- und Kulturtourismus in Montferland und Emmerich
am Rhein“ als Grundlage für künftige Förderanträge im Rahmen des
INTERREG-V-Programms.
Sachdarstellung :
1. Ausgangssituation und Verfahren
Die Stadt Emmerich
am Rhein und die Gemeente Montferland beabsichtigen, den natur- und
kulturorientierten Tourismus im Bereich Bergherbos – Hoch-Elten gemeinsam
grenzüberschreitend zu entwickeln (s. Anlageplan Projektbereich).
Dazu wurde die
Ingenieurgesellschaft StadtUmBau mbH von den beiden Kommunen beauftragt, eine
grenzüberschreitende Projektstudie für den Bereich Montferland – Hoch-Elten zu
entwickeln.
Im Rahmen
zahlreicher Arbeitstermine mit Vertretern der beiden Gemeinden und dem
Planungsbüro wurde diese Studie im Zeitraum Dezember 2014 bis März 2015
grenzüberschreitend erarbeitet.
Die Studie wird im
Rahmen einer gemeinsamen Informationsveranstaltung in Gouden Handen am
15.04.2015 von niederländischer und deutscher Seite unter Beteiligung der Euregio
Rhein-Waal zusammen mit dem Planungsbüro im Rahmen einer Präsentation
vorgestellt. Eine Einladung zu dieser Veranstaltung wurde bereits versendet.
Der Bericht zum
„Grenzüberschreitenden Natur- und Kulturtourismus in Montferland und Emmerich
am Rhein“ soll in Emmerich am Rhein kommunalpolitisch beschlossen und mit der
Euregio Rhein-Waal abgestimmt werden. Er bildet die Grundlage für eine
Zusammenarbeit der beiden Gemeinden sowie mit Natuurmonumenten und anderen
Projektpartnern und wird als Projektantrag im Rahmen des INTERREG-V-Programms
ausgearbeitet.
2. Aufgabenstellung und Projektbereich
Für den
zusammenhängenden Landschaftsbereich Montferland – Hoch-Elten soll basierend
auf einem gemeinsamen Leitbild eine grenzüberschreitende Konzeption im Sinne eines
„Projektplans Natur- und Kulturtourismus Montferland-Emmerich“ erarbeitet
werden. Dazu wurde eine Vielzahl von Themen und Projekten, welche auf deutscher
und niederländischer Seite bereits öffentlich diskutiert wurden,
zusammengestellt und in ein abgestimmtes Gesamtkonzept zu gegossen. Ein
Arbeitsschwerpunkt bei der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie ist die Analyse
und Entwicklung der Natur-, Tourismus- und geschichtlichen Potenziale des
Plangebietes.
Das Plangebiet ist
geprägt durch die großen zusammenhängenden Waldflächen Bergherbos und
Hoch-Elten (Eltenberg), die Bestandteil einer in West-Ost ausgerichteten
eiszeitlichen Endmoräne sind. Mit der steil abfallenden Kante des Eltenbergs
zum Rhein ergibt sich eine weite Sicht über das Rheintal. Auch der im
Montferland gelegene Teil des Höhenzugs bietet Blickbeziehungen in das Umland.
In den an die Waldbereiche angrenzenden Ortslagen auf niederländischer Seite
(Beek, Braamt, Zeddam und Stokkum) sowie auf deutscher Seite (Hoch-Elten) gibt
es vielfältige touristische Anknüpfungspunkte.
Im Plangebiet
befinden sich auch unterschiedliche Geschichtsspuren, wie z.B. die Laufgräben
des 1. Weltkriegs auf niederländischer und auf deutscher Seite
(Wiederherstellung eines Laufgrabens ist auf niederländischer Seite bereits
erfolgt). Die Autobahn A3/A12 stellt eine starke Zäsur des Projektbereichs dar.
Es besteht eine Fuß- und Radverbindung Niederlande/Deutschland durch die Brücke
Stokkumer Straße/Eltense Weg. Für Pflanzen und die meisten Tiere bildet die
Autobahn jedoch seit rund einem halben Jahrhundert eine fast nicht zu nehmende
Barriere.
3. Grenzüberschreitendes Konzept
Auf Grundlage einer
umfassenden Bestandsanalyse (Historie, Wald- und Schutzgebiete, Natur- und
Kulturtourismus, vorhandene Konzepte) wurde durch die Gemeente Montferland und
die Stadt Emmerich am Rhein zusammen mit dem Büro StadtUmBau ein gemeinsames
Konzept zum grenzüberschreitenden Natur- und Kulturtourismus erarbeitet,
welches innovative Ideen zur Verbindung und Aufwertung dieses wertvollen Landschaftsraums
enthält.
3.1 Charakteristik des Landschaftsparks
Der Landschaftspark Eltenberg – Bergherbos liegt im
deutsch-niederländischen Grenzraum auf dem Gebiet der Gemeente Montferland und
der Stadt Emmerich am Rhein, ist überwiegend bewaldet und rund 2.500 ha groß.
Der Landschaftspark
Eltenberg – Bergherbos ist ein zusammenhängender:
ð Geologieraum mit dem Ursprung als eiszeitliche Endmoräne,
ð Topographieraum, der sich inselartig aus der Umgebung (20 m
über NN) um bis zu 65 m erhebt,
ð Landschaftsraum mit überwiegender Bewaldung und mehreren
Heideelementen,
ð Kulturraum mit unterschiedlichsten historischen Spuren,
Orten und Geschichten,
ð Aktivitätsraum mit vielseitigen Sport-, Freizeit- und
Erholungsmöglichkeiten,
ð Schutzraum für Naturgebiete, Arten und Grundwasser.
3.2 Ziele für den Landschaftspark
Die Projektpartner
Gemeente Montferland, die Stadt Emmerich am Rhein und Natuurmonumenten
verfolgen für die langfristige Entwicklung des Landschaftsparks Eltenberg –
Bergherbos eine Reihe von aufeinander abgestimmten, grenzüberschreitenden
Zielsetzungen. Diese bauen auf bereits vorhandenen lokalen Konzepten auf, die
miteinander verknüpft und grenzüberschreitend fortgeschrieben werden.
ð
Wald-
und Naturbereiche bewahren und entwickeln!
ð Barrieren abbauen und Verbindungen schaffen!
ð Kultur und Geschichte erlebbar machen!
ð Freizeit, Sport und Erholung für Jung und
Alt!
ð Menschen zusammenbringen!
ð Nachhaltige Impulse für die regionale
Wirtschaft geben!
3.3 Maßnahmen und Gesamtkonzept
Den unter 3.2
formulierten Zielen wurden Maßnahmen im Sinne eines Gesamtkonzeptes zugeordnet
und mit einer Kostenschätzung versehen. Die Maßnahmen- und Kostentabelle
enthält Maßnahmen der Phase 1 und der Phase 2.
Die in Phase 1 enthaltenen
Maßnahmen für Emmerich am Rhein bilden die im Masterplan Hoch-Elten bereits
politisch beschlossenen Projekte mit hoher Priorität (Priorität 1) ab.
Maßnahmen der Phase 1 in Emmerich am Rhein sind zum Beispiel das Freistellen
von Sichtachsen, die Gestaltung des Willkommensortes mit öffentlicher Toilette
und die Einrichtung eines grenzüberschreitenden Informations- und
Orientierungssystems. Für diese Projekte sind – unter Anrechnung einer
möglichen Förderung – bereits Mittel im städtischen Haushalt vorhanden.
Die Maßnahmen der
Phase 2 spiegeln unter anderem Projekte des Masterplans Hoch-Elten mit den
Prioritäten 2 und 3 wider. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen ist die Einstellung
von Haushaltsmitteln im Rahmen kommender Haushaltsplanberatungen mit Fassung
entsprechender Beschlüsse erforderlich.
Bei den dem
Grundförderantrag zugrunde liegenden Zahlen handelt es sich um
Kostenschätzungen. In weiteren Arbeitsschritten sind Detailplanungen zu
fertigen, auf dessen Basis die Kosten für die einzelnen Projekte konkretisiert
sowie Entwurfs- und Ausführungsplanungen erarbeitet werden müssen.
Diese Planungen werden dem Ausschuss für Stadtentwicklung zur Beratung
und Beschlussfassung vorgelegt.
4. Projektbericht und Präsentation
Die
grenzüberschreitende Studie wird von Seiten des Büros StadtUmBau in der Sitzung
des Ausschusses für Stadtentwicklung im Rahmen einer Präsentation vorgestellt.
Der Bericht zu dem grenzüberschreitenden
Projekt wird kurzfristig nachgereicht.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die Maßnahme hat
keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 5.
In Vertretung
Dr. Wachs
Erster
Beigeordneter