Betreff
Grenzüberschreitender Natur- und Kulturtourismus in Montferland und Emmerich am Rhein,
hier: Vorstellung des Projektes
Vorlage
05 - 16 0322/2015
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt den vorliegenden Bericht zu dem Projekt „Grenzüberschreitender Natur- und Kulturtourismus in Montferland und Emmerich am Rhein“ als Grundlage für künftige Förderanträge im Rahmen des INTERREG-V-Programms.

 

Sachdarstellung :

 

1.    Ausgangssituation und Verfahren

 

Die Stadt Emmerich am Rhein und die Gemeente Montferland beabsichtigen, den natur- und kulturorientierten Tourismus im Bereich Bergherbos – Hoch-Elten gemeinsam grenzüberschreitend zu entwickeln (s. Anlageplan Projektbereich).

 

Dazu wurde die Ingenieurgesellschaft StadtUmBau mbH von den beiden Kommunen beauftragt, eine grenzüberschreitende Projektstudie für den Bereich Montferland – Hoch-Elten zu entwickeln.

 

Im Rahmen zahlreicher Arbeitstermine mit Vertretern der beiden Gemeinden und dem Planungsbüro wurde diese Studie im Zeitraum Dezember 2014 bis März 2015 grenzüberschreitend erarbeitet.

 

Die Studie wird im Rahmen einer gemeinsamen Informationsveranstaltung in Gouden Handen am 15.04.2015 von niederländischer und deutscher Seite unter Beteiligung der Euregio Rhein-Waal zusammen mit dem Planungsbüro im Rahmen einer Präsentation vorgestellt. Eine Einladung zu dieser Veranstaltung wurde bereits versendet.

 

Der Bericht zum „Grenzüberschreitenden Natur- und Kulturtourismus in Montferland und Emmerich am Rhein“ soll in Emmerich am Rhein kommunalpolitisch beschlossen und mit der Euregio Rhein-Waal abgestimmt werden. Er bildet die Grundlage für eine Zusammenarbeit der beiden Gemeinden sowie mit Natuurmonumenten und anderen Projektpartnern und wird als Projektantrag im Rahmen des INTERREG-V-Programms ausgearbeitet.

 

 

2.    Aufgabenstellung und Projektbereich

 

Für den zusammenhängenden Landschaftsbereich Montferland – Hoch-Elten soll basierend auf einem gemeinsamen Leitbild eine grenzüberschreitende Konzeption im Sinne eines „Projektplans Natur- und Kulturtourismus Montferland-Emmerich“ erarbeitet werden. Dazu wurde eine Vielzahl von Themen und Projekten, welche auf deutscher und niederländischer Seite bereits öffentlich diskutiert wurden, zusammengestellt und in ein abgestimmtes Gesamtkonzept zu gegossen. Ein Arbeitsschwerpunkt bei der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie ist die Analyse und Entwicklung der Natur-, Tourismus- und geschichtlichen Potenziale des Plangebietes.

 

Das Plangebiet ist geprägt durch die großen zusammenhängenden Waldflächen Bergherbos und Hoch-Elten (Eltenberg), die Bestandteil einer in West-Ost ausgerichteten eiszeitlichen Endmoräne sind. Mit der steil abfallenden Kante des Eltenbergs zum Rhein ergibt sich eine weite Sicht über das Rheintal. Auch der im Montferland gelegene Teil des Höhenzugs bietet Blickbeziehungen in das Umland. In den an die Waldbereiche angrenzenden Ortslagen auf niederländischer Seite (Beek, Braamt, Zeddam und Stokkum) sowie auf deutscher Seite (Hoch-Elten) gibt es vielfältige touristische Anknüpfungspunkte.

 

Im Plangebiet befinden sich auch unterschiedliche Geschichtsspuren, wie z.B. die Laufgräben des 1. Weltkriegs auf niederländischer und auf deutscher Seite (Wiederherstellung eines Laufgrabens ist auf niederländischer Seite bereits erfolgt). Die Autobahn A3/A12 stellt eine starke Zäsur des Projektbereichs dar. Es besteht eine Fuß- und Radverbindung Niederlande/Deutschland durch die Brücke Stokkumer Straße/Eltense Weg. Für Pflanzen und die meisten Tiere bildet die Autobahn jedoch seit rund einem halben Jahrhundert eine fast nicht zu nehmende Barriere.

 

 

3.    Grenzüberschreitendes Konzept

 

Auf Grundlage einer umfassenden Bestandsanalyse (Historie, Wald- und Schutzgebiete, Natur- und Kulturtourismus, vorhandene Konzepte) wurde durch die Gemeente Montferland und die Stadt Emmerich am Rhein zusammen mit dem Büro StadtUmBau ein gemeinsames Konzept zum grenzüberschreitenden Natur- und Kulturtourismus erarbeitet, welches innovative Ideen zur Verbindung und Aufwertung dieses wertvollen Landschaftsraums enthält.

 

3.1     Charakteristik des Landschaftsparks

Der Landschaftspark Eltenberg – Bergherbos liegt im deutsch-niederländischen Grenzraum auf dem Gebiet der Gemeente Montferland und der Stadt Emmerich am Rhein, ist überwiegend bewaldet und rund 2.500 ha groß.

 

Der Landschaftspark Eltenberg – Bergherbos ist ein zusammenhängender:

ð  Geologieraum mit dem Ursprung als eiszeitliche Endmoräne,

ð  Topographieraum, der sich inselartig aus der Umgebung (20 m über NN) um bis zu 65 m erhebt,

ð  Landschaftsraum mit überwiegender Bewaldung und mehreren Heideelementen,

ð  Kulturraum mit unterschiedlichsten historischen Spuren, Orten und Geschichten,

ð  Aktivitätsraum mit vielseitigen Sport-, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten,

ð  Schutzraum für Naturgebiete, Arten und Grundwasser.

 

 

3.2     Ziele für den Landschaftspark

 

Die Projektpartner Gemeente Montferland, die Stadt Emmerich am Rhein und Natuurmonumenten verfolgen für die langfristige Entwicklung des Landschaftsparks Eltenberg – Bergherbos eine Reihe von aufeinander abgestimmten, grenzüberschreitenden Zielsetzungen. Diese bauen auf bereits vorhandenen lokalen Konzepten auf, die miteinander verknüpft und grenzüberschreitend fortgeschrieben werden.

 

ð  Wald- und Naturbereiche bewahren und entwickeln!

ð  Barrieren abbauen und Verbindungen schaffen!

ð  Kultur und Geschichte erlebbar machen!

ð  Freizeit, Sport und Erholung für Jung und Alt!

ð  Menschen zusammenbringen!

ð  Nachhaltige Impulse für die regionale Wirtschaft geben!

 

 

3.3     Maßnahmen und Gesamtkonzept

 

Den unter 3.2 formulierten Zielen wurden Maßnahmen im Sinne eines Gesamtkonzeptes zugeordnet und mit einer Kostenschätzung versehen. Die Maßnahmen- und Kostentabelle enthält Maßnahmen der Phase 1 und der Phase 2.

 

Die in Phase 1 enthaltenen Maßnahmen für Emmerich am Rhein bilden die im Masterplan Hoch-Elten bereits politisch beschlossenen Projekte mit hoher Priorität (Priorität 1) ab. Maßnahmen der Phase 1 in Emmerich am Rhein sind zum Beispiel das Freistellen von Sichtachsen, die Gestaltung des Willkommensortes mit öffentlicher Toilette und die Einrichtung eines grenzüberschreitenden Informations- und Orientierungssystems. Für diese Projekte sind – unter Anrechnung einer möglichen Förderung – bereits Mittel im städtischen Haushalt vorhanden.

 

Die Maßnahmen der Phase 2 spiegeln unter anderem Projekte des Masterplans Hoch-Elten mit den Prioritäten 2 und 3 wider. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen ist die Einstellung von Haushaltsmitteln im Rahmen kommender Haushaltsplanberatungen mit Fassung entsprechender Beschlüsse erforderlich.

 

Bei den dem Grundförderantrag zugrunde liegenden Zahlen handelt es sich um Kostenschätzungen. In weiteren Arbeitsschritten sind Detailplanungen zu fertigen, auf dessen Basis die Kosten für die einzelnen Projekte konkretisiert sowie Entwurfs- und Ausführungsplanungen erarbeitet werden müssen.

Diese Planungen werden dem Ausschuss für Stadtentwicklung zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt.

 

 

4.    Projektbericht und Präsentation

 

Die grenzüberschreitende Studie wird von Seiten des Büros StadtUmBau in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung im Rahmen einer Präsentation vorgestellt.

 

Der Bericht zu dem grenzüberschreitenden Projekt wird kurzfristig nachgereicht.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme hat keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 5.

 

 

In Vertretung

 

 

 

Dr. Wachs

Erster Beigeordneter