Kenntnisnahme(kein
Beschluss)
Der Ausschuss für Stadtentwicklung begrüßt
das Engagement der Verwaltung und nimmt die Teilnahme an der
Kooperationsvereinbarung zu Erstellung von Lkw-Vorrangrouten in kommunalen
Netzen zustimmend zur Kenntnis.
Sachdarstellung :
In vielen Städten macht sich ein Problem
bemerkbar. Von Lkws genutzte Navigationsgeräte sind häufig nicht auf die
Nutzeransprüche der Lkws eingestellt. Das hat zur Folge, dass Lkws dort fahren,
wo diese nicht entlang fahren sollten. Zum Teil müssen die Fahrzeuge aus zu
engen Straßen und Wegen regelrecht befreit werden, vor allem, weil häufig keine
Wendemöglichkeit besteht. Auch zu niedrige Brücken stellen ein Hindernis dar
und können zu erheblichem Schaden führen.
In der Metropole Ruhr gibt es bereits einen
Lösungsansatz. Dort wird von Städten und Kommunen eine digitale Datengrundlage
für Navigationsgeräte gepflegt, in denen auch Lkw-Vorrangrouten eingearbeitet
sind, um den Lkw-Verkehr bewusster und auf die speziellen Bedürfnisse
abgestimmt zu lenken.
Emmerich am Rhein beteiligt sich seit Mai
2015 an einem Kooperationsvertrag für LKW-Vorrangrouten in kommunalen Netzen im
neu geschaffenen Projektraum Region Rheinland (nach dem Vorbild der Metropole
Ruhr).
In Kooperation mit Herstellern von digitalen
Navigationskarten soll ein Netz erstellt werden, dass als innovative
Routinggrundlage zur Lkw-Navigation dienen kann.
Die Vorteile einer Beteiligung an dem
Netzwerk sind neben dem wichtigen Punkt der Sicherheit, dass auch die Umwelt
geschont wird. So trägt das Erarbeiten von Lkw-Vorrangrouten dazu bei, dass die
Luftreinhaltepläne umgesetzt werden. Zudem werden die Schadstoffbelastungen im
Stadtgebiet anders verteilt. Sensible Bereiche bleiben geschützt.
Aufgaben
für Kommunen
Die folgenden Aufgaben ergeben sich aus der
Beteiligung an dem Netzwerk.
Es werden Lkw-Vorrangrouten erstellt und
festgelegt. Restriktionen im Verkehrsraum müssen festgelegt werden. Die
Mindestvorgabe an festzulegenden Restriktionen beinhalten Höhenbegrenzungen,
Gewichtsbegrenzungen, Breitenbegrenzungen sowie Lkw-Durchfahrtverbote. Wichtig
ist es, dass die Informationen aktuell gehalten werden und vollständig sind.
Die Pflege der Daten erfolgt in einem webbasierten Datenportal.
Zwei Mal jährlich gibt es ein
Arbeitskreistreffen, zu dem jede Kommune Vertreter aus dem Kreis entsendet.
Neben der politischen Akzeptanz für das Projekt, ist der Dialog mit den
Nachbarkommunen nötig, um geeignete Routen erfolgreich zu bestimmen.
Ausblick
und Kosten
Die Eingabe der Vorrangrouten und
Restriktionen ist bis zum 30.06.2016 abzuschließen.
In der Folge ist jede Kommune selbst für die
Pflege der Daten im Netz verantwortlich.
Das Projekt wird durch das MBWSV
(Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW)
gefördert.
Teilnehmende Kommunen gehen keine
finanziellen Verpflichtungen ein. Voraussetzung ist die erforderliche
Bereitstellung von Personal und die Umsetzung der Zielvereinbarungen des
Projektes.
Das langfristige Ziel ist es, dass das
System NRW-weit genutzt wird.
Fazit
Die Verwaltung schlägt vor als Stadt
Emmerich am Rhein an der Kooperation zur Erstellung von Lkw-Vorrangrouten in
kommunalen Netzwerken mit allen Verpflichtungen teilzunehmen.
Die Stadt erhofft sich so langfristig
weniger Schwerlastverkehr auf dafür ungeeigneten Straßen, weniger Unfälle und
weniger Belastungen für die Umwelt in sensiblen Bereichen.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die Maßnahme hat
keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 3.3.
In Vertretung
Dr. Wachs
Erster
Beigeordneter