Beschlussvorschlag
Der Rat der Stadt Emmerich beschließt die Installation der
Selbstverbuchungs- und Mediensicherungsanlage mit RFID und stellt für die Jahre
2017 und 2018 die erforderlichen Mittel als Investitionszuschuss zur Verfügung.
Sachdarstellung :
Die Auswertung aus dem abgeschlossenen Bibliothekskonzept zeigt, dass
die Stadtbücherei Emmerich am Rhein mit ihrem Angebot an
Leseförderungsmaßnahmen und Klassenveranstaltungen zur Förderung der Medien-
und Informationskompetenz den Rahmen
ihrer begrenzten Möglichkeiten vollständig ausschöpft.
Während der 20 stündigen Wochenöffnungszeit des „Lernort Bibliothek“
wird das kompetente Team (3,13 Stellen, auf 4 Personen verteilt) durch
ehrenamtliche Helferinnen unterstützt
(davon werden in diesem Jahr drei Damen 70 Jahre alt; die Zahl der
Ehrenamtlichen verringert sich; neue Helferinnen sind nicht in Sicht).
Die Verbuchung der Ausleihe und Rückgabe der Medien, die Begleitung der
Ehrenamtlichen und Kassiervorgänge binden viele Arbeitsstunden. Kunden, die Informationen
und Beratung brauchen, müssen sich in die Schlange an der Theke einreihen. Sie
können nicht mit der erforderlichen Intensität beraten werden, da die Kunden,
die für die Ausleih- oder Rückgabeverbuchung anstehen, keine längeren
Wartezeiten in Anspruch nehmen möchten.
Mit einer Selbstverbuchungseinrichtung mit RFID-Technik könnten sich die
Kunden für die Ausleih- und Rückgabeverbuchung unkompliziert selbst bedienen.
Das funktioniert über Scannen von speziellen Etiketten, die in die Medien
eingebracht werden. RFID (Radio Frequency Identification) sichert die Medien
gleichzeitig vor Diebstahl.
Die vorhandene Diebstahlsicherungsanlage ist über 20 Jahre alt und
derzeit wieder defekt. Die Reparaturkosten werden voraussichtlich € 1.200,00
betragen. Ohne eine funktionierende
Sicherungsanlage sinkt der Abschreckungseffekt deutlich und die Diebstahlquote
steigt. Dies zeigen Zahlen, die sich nach der jährlichen „Inventur“ ergeben.
Allein der Wiederbeschaffungswert der gestohlenen Sachbücher summiert sich für
2014 auf rund € 1.400. 2015 waren es aus
allen Bereichen über € 2.000. Die Hemmschwelle für Diebstähle sinkt. So wurden
kürzlich während der Öffnungszeiten aus einem PC eine Speicherkarte und 2 Kabel entwendet.
Die Möglichkeit, wie bisher verbucht wird, muss auch bei der Selbstverbuchung/RFID
erhalten bleiben, da Anmeldungen, Auskünfte und
Sonderfälle dies erfordern.
Die Fachkräfte leisten vor Ort permanent wichtige Service- und
Beratungsarbeit für die Kunden (3.880 Beratungsgespräche im Jahr 2015). Die Besucherzahlen von rund 39.000 im Jahr
2015 sprechen für sich.
Die Kosten für die Installation des
Selbstverbuchungssystems in RFID-Technik incl. Kassenautomat belaufen
sich auf € 80.000. In diesem Betrag ist
auch die Etikettierung der vorhandenen 38.000 Medien enthalten. Weiterhin sind
rd. € 5.000 für den dazu erforderlichen
Thekenumbau zu berücksichtigen.
Um derartige Investitionen tätigen zu können, stellt das Land Zuschüsse
für Modernisierungen zur Verfügung. Ein Förderanteil von 50% gilt zum
gegenwärtigen Zeitpunkt als gesichert.
Somit beträgt der städt. Eigenanteil
rd. € 42.500, der sich auf zwei
Jahre verteilt.
Mit der Installation dieses Systems
werden viele Vorteile erzielt:
- gut funktionierendes Mediensicherungssystem
- keine Wartezeiten für
Kunden bei der Ausleih- und Rückgabeverbuchung
- angemessener Service
und Beratung durch Fachkräfte
- Imagegewinn durch
Innovation neuer Technik
- Entlastung der
ehrenamtlichen Helferinnen
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die Maßnahme wird in den Wirtschaftsplänen 2017 und 2018 vorgesehen.
Leitbild:
Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes,
Kapitel 5.
Michael Rozendaal
Betriebsleiter