hier: Antrag Nr. VI/2017 der SPD-Ratsfraktion
Beschlussvorschlag
Der
Jugendhilfeausschuss beauftragt die Verwaltung im kommenden Jahr ein Konzept
zur aufsuchenden Arbeit vorzulegen und noch im Jahr 2017 über die Arbeit des
städtischen Jugendcafés und die Ergebnisse des Partizipationsprojektes zu
berichten.
Sachdarstellung :
Die
offene Kinder- und Jugendarbeit soll Kindern, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen Erfahrungs- und Erlebnisräume zur selbstbestimmten
Freizeitgestaltung bieten. Sie stellt neben der Schule und Familie eine
zentrale Sozialisationsinstanz dar, die vor allem den Bereich der non-formalen
Bildung abdeckt. Im Mittelpunkt steht zu allererst kein festes Programm,
sondern viel mehr die Themen, die Kinder und Jugendliche beschäftigen (Ideen,
Träume, Fähigkeiten, Sorgen…). Sie soll einen wichtigen Ausgleich zu anderen
Lebens- und Lernräumen darstellen, die teilweise von Misserfolg und Ausgrenzung
geprägt sein können. (siehe aktueller Kinder- und Jugendförderplan (2017),
Kapitel 8)
Im
Haushaltsplan der Stadt Emmerich am Rhein wird der Bereich der Jugendpflege mit
„Kinder- und Jugendarbeit“ überschrieben. Die beiden Schwerpunkte „Einsatz beim
Stadtfest und im Kinderkarneval Elten“ beziehen sich auf den Bereich des
erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes – einen Teilbereich der Arbeit der
Jugendpflege. Wie die SPD bereits in ihrem Antrag geschrieben hat, handelt es
sich hier nur um Schwerpunkte in der Produktbeschreibung des kommenden Jahres.
Diese stellen öffentlich sichtbare Teile der Arbeit der Jugendpflege dar. Zu
den generellen Aufgaben der Jugendpflege gehören unter anderem die Fachaufsicht
über das Jugendcafé, die Fachberatung für freie Träger/Jugendverbände, die
Jugendförderung und der erzieherische Kinder- und Jugendschutz.
Bezüglich
des Jugendcafés handelt es sich ebenfalls nur um Schwerpunkte, die sich aufgrund
der personellen und räumlichen Umstrukturierung nur auf die Kooperationen mit
den Schulen beziehen, da diese bei Erstellung des Haushaltsplans (Mitte 2016)
der einzig inhaltlich prognostizierbare Teilbereich der Arbeit des Jugendcafés
war. Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit bzw. die Durchführung des
halbjährlichen Programms, sowie die Ferien- und Wochenendaktionen sind
weiterhin fester Bestandteil der Arbeit des städtischen Jugendcafés am Brink.
In
Emmerich am Rhein wird das Feld der klassischen, offenen Kinder- und
Jugendarbeit nicht durch freie Träger, sondern ausschließlich durch die
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des städt. Jugendcafés am Brink abgedeckt.
(siehe aktueller Kinder- und Jugendförderplan (2017), Kapitel 8.1.6 Angebote)
Diese
Angebote werden regelmäßig durch das Team des Jugendcafés in enger
Zusammenarbeit mit der Jugendpflege reflektiert und evaluiert, so dass mit
Programmänderungen flexibel auf die Bedarfe und Wünsche der Kinder- und
Jugendlichen eingegangen werden kann. Beispielsweise wird halbjährlich ein
neues Wochenprogramm erstellt, das sich an Bedarfen der Kinder/Jugendlichen
orientiert. Wurden Angebote wenig genutzt, wird dies hinterfragt und kann zu
Gunsten eines anderen Angebots aus dem Programm genommen werden.
Es gibt
eine ausführliche Planung für die Angebote in den Ferien. Diese werden
abwechslungsreich gestaltet und anschließend ebenfalls ausgewertet. Auch hier
wird auf Wünsche und Vorlieben der Kinder und Jugendlichen eingegangen.
Dabei befindet sich das
Jugendcafé am Brink derzeit in einer Phase, die in doppelter Hinsicht
langfristige Planungen sehr erschwert, wie in Kapitel 8.1.12 des aktuellen
Kinder- und Jugendförderplanes ausführlich dargestellt wird. Daher wird die
Ausarbeitung eines neuen Konzeptes erst nach Fertigstellung der Gesamtschule
möglich sein. Zwischenzeitlich wird man schon Änderungen hinsichtlich der
veränderten Personalsituation vornehmen können, was vor allem den Bereich der
aufsuchenden Jugendarbeit betrifft. Dazu wird der neue Mitarbeiter/die neue
Mitarbeiterin ein Konzept für das neue Aufgabenfeld der aufsuchenden Arbeit in
Emmerich entwickeln. Dieses soll jedoch auf die örtlichen Gegebenheiten
zugeschnitten sein, daher wird die Fertigstellung einiges an Zeit in Anspruch
nehmen, da die Gegebenheiten erst erkundet werden müssen.
Neben
der Möglichkeit, sich über Ideen und Wünsche innerhalb des Programms des
Jugendcafés in die Gestaltung des Freizeitangebotes in Emmerich einzubringen,
plant die Jugendpflege für die zweite Jahreshälfte 2017 ein
Partizipationsprojekt für Kinder- und Jugendliche. Da die „klassische
Bedarfsabfrage“ mittels Fragebogen die Gefahr birgt, dass bei den Jugendlichen
Begehrlichkeiten entstehen, die nicht im direkten Einflussbereich der
Stadtverwaltung stehen (z.B. Eröffnung eines Kinos oder spezieller Geschäfte)
und somit nicht durch diese umgesetzt werden können, soll eine andere Form der
Beteiligung gewählt werden. Es soll einen Dialog zwischen den Jugendlichen und
Fachleute in der Stadt Emmerich geben. (siehe aktueller Kinder- und
Jugendförderplan (2017), Kapitel 16)
Die
Ergebnisse des Partizipationsprojektes werden im Jugendhilfeausschuss
vorgestellt. Je nach Auswertung der Ergebnisse wird entschieden, ob es eine
weitere Veranstaltung geben wird oder ob es bereits konkrete Bedarfe gibt, die
mit vorhandenen Mitteln umgesetzt werden können. Ggfls. müssen zur Realisierung
der Bedarfe weitere Finanzmittel bereitgestellt werden.
Die
Umsetzung eines Angebotes der offenen Kinder- und Jugendarbeit im
Kellergeschoss des PANs ist derzeit, nach Rücksprache mit Herrn Rozendaal
(Leiter KKK – Kultur, Künste, Kontakte Emmerich am Rhein), nicht realisierbar.
Im Laufe diesen Jahres sind bereits zwei Doppel-Ausstellungen geplant, d.h. sie
belegen sowohl das Erd- als auch das Kellergeschoss. Dies wird auch in den
kommenden Jahren nicht unüblich sein. Zudem werden Teile des Raumes von großen,
feststehenden Siebdruck-Tischen eingenommen. Insgesamt stellt sich die Nutzung
der Räume als problematisch dar, da sie nicht ausreichend von der oben
befindlichen Ausstellung abtrennbar sind, was aber versicherungstechnisch nötig
wäre. Ebenfalls aus diesem Grund sind überall im Gebäude Kameras angebracht.
Der vermeintliche Hinterausgang ist lediglich ein Notausgang und sollte somit
nicht als Zugang genutzt werden.
Ob der PAN-Verein eine langfristige
Vermietung der Räume im Sinne der offenen Kinder- und Jugendarbeit zustimmen
würde, wird zudem von Seiten der Verwaltung als fraglich eingeschätzt.
Finanz- und
haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die Maßnahme hat
keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 4.3.
Peter Hinze
Bürgermeister