Beschlussvorschlag
Der Rat beschließt
die Errichtung einer Kindertageseinrichtung auf dem ehemaligen Kasernengelände
mit bis zu 4 Gruppen und einer möglichen Großtagespflege.
Die Verwaltung wird
beauftragt die weiteren Planungen durchzuführen und die entsprechenden
Verhandlungen mit dem Investor, der Mona Projektentwicklungs GmbH und dem Träger, der Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Kreisverband Kleve e.V., aufzunehmen.
Sachdarstellung :
Aufgrund der
steigenden Kinderzahlen, der Schließung des Standortes Gasthausstraße zum
01.08.2018, der Platzreduzierungen durch die Inklusion von Kindern mit
(drohender) Behinderung sowie dem
Auslaufen der Übergangsgruppe in der Kindertageseinrichtung Polderbusch wurden verschiedene Planungen zur Schaffung
neuer Kindergartenplätze durchgeführt und geprüft.
In der
Kindertageseinrichtungen Gasthausstraße werden derzeit 37 Kinder, davon 5
Kinder mit (drohender) Behinderung betreut. Die Übergangsgruppe in der
Kindertageseinrichtung Polderbusch hat 18 Plätze für Ü3 Kinder. Rechnerisch
fallen zum 01.08.2018 somit 55 Ü3-Plätze weg. Im Kindergartenjahr 2017/2018
konnten in der Kindertageseinrichtung Sterntaler 25 Plätze für Ü3-Kinder
geschaffen werden. Diese Plätze sind bereits
alle belegt inklusive zwei Platzreduzierungen für Kinder, die im Rahmen der Inklusion betreut werden. Aus dem Kindergartenbedarfsplan für das
Kindergartenjahr 2017/2018 (Anlage 1) geht die voraus-sichtliche
Anzahl der Ü3 Kinder (Stand 31.01.2017) für die Kindergartenjahre 2017/2018 bis
2019/2020 wie folgt hervor:
Voraussichtliche
Anzahl der Ü3-Kinder |
|
Statistik
2017/2018 |
852 |
Statistik
2018/2019 |
870 |
Statistik
2019/2020 |
851 |
Weiterhin geht aus
dem Bedarfsplan hervor, dass im Stadtgebiet ein Überhang von Kita-Plätzen
besteht und im Außenbezirk ein Fehlbedarf. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass
die zusätzliche Gruppe in der Kindertageseinrichtung Sterntaler vor dem
Hintergrund des Wegfalls der Plätze in der Gasthausstraße bereits dauerhaft
eingerichtet wurde. Derzeit besuchen einige Kinder aus anderen Stadtteilen die
Kindertageseinrichtung Sterntaler.
Darüber hinaus besteht ein Fehlbedarf in den Ortsteilen/-bereichen
Hüthum, Polderbusch, Borghees. Dieser Fehlbedarf wird durch einige
niederländische Kinder, die in den Niederlanden bereits mit 4 Jahren die Schule
besuchen, relativiert. Dennoch gibt es
hier noch Bedarf für Ü3-Plätze.
Der Fokus für die
Einrichtung neuer Kindergartenplätze sollte sich daher auf die Außenbezirke
Leegmeer, Speelberg sowie den Bereich Hüthum
u. Borghees richten.
Folgende
Möglichkeiten wurden in Betracht gezogen:
- Der Vorschlag der Verwaltung, die
Kindertageseinrichtung Hansastraße nochmals um eine 5. Gruppe zu erweitern,
konnte beim Presbyterium keine Zustimmung finden. Hier war angedacht, ein ähnliches Modell
wie bei der Kindertageseinrichtung Sterntaler aufzugreifen: Nutzung des Mehrzweckraumes als neuen
Gruppenraum und Anbau eines neuen Bewegungsraumes.
- Eine weitere Vergrößerung der Kindertageseinrichtung
Heilig-Geist entfällt, da diese bereits zu einer 5-gruppigen Einrichtung
erweitert wurde.
- Eine Erweiterung des Familienzentrum
Arche Noah wird vom Träger nicht befürwortet.
- Bereits bei Einrichtung der
Übergangsgruppe in der Kindertageseinrichtung Polderbusch wurde mit der Kath.
Kirchengemeinde St. Christophorus über eine mögliche dauerhafte
Erweiterung der Einrichtung gesprochen.
Die Einrichtung weiterer dauerhafter Kita-Plätze in katholischer
Trägerschaft wird jedoch grundsätzlich von Seiten des Bistum Münster
ablehnt. Dies liegt u.a. an der KiBiz-Finanzierung, die in vielen
Kindertageseinrichtungen nicht auskömmlich ist. Des Weiteren ist die
rückläufige Anzahl der Kirchenmitglieder zu nennen.
Abschließend ist
festzuhalten, dass die wegfallenden Kita-Plätze somit nur durch den Neubau einer Kindertageseinrichtung ersetzt werden und darüber hinaus zusätzlich
neue Kita-Plätze geschaffen werden können.
Bekanntlich ist
geplant, am ehemaligen Kasernengelände einen Gesundheitspark, neue
Gewerbebetriebe und Wohnbebauung anzusiedeln. Die Mona Projektentwicklungs GmbH
ist auf die Stadt Emmerich, hinsichtlich der Notwendigkeit einer
Kindertageseinrichtung für diesen Bereich zugekommen. Hier ist klarzustellen,
dass es sich hierbei nicht um einen Betriebskindergarten handelt. Das
Modell sieht Kita-Plätze vor, die sich die ansässigen Betriebe und der
Gesundheitspark „einkaufen“ können. Hauptsächlich soll die
Kindertageseinrichtung für Kinder aus dem Einzugsbereich zur Verfügung stehen.
Eine Kindertageseinrichtung in diesem Bereich wäre somit ein Anziehungspunkt
für die weitere Wohnbebauung und hinsichtlich der möglichen
Betriebskindergartenplätze interessant für neue Gewerbebetriebe. Die Mona
Projektentwicklungs GmbH hat sich bereit erklärt, als Investor für die
Errichtung der Kindertageseinrichtung aufzutreten. Eine Bereitschaftserklärung
liegt mit Schreiben vom 12.03.2017 vor. Das Schreiben der Mona
Projektentwicklungs GmbH inklusive des voraussichtlichen Lageplans ist der
Vorlage als Anlage 2 beigefügt.
Es bestehen
Überlegungen, die Kindertageseinrichtung im Baukastensystem zu bauen. Es könnte
mit einer zwei- bis dreigruppigen Einrichtung begonnen werden und anschließend
bei entsprechender Entwicklung des Gesamtgebietes und steigendem Bedarf nach
Betriebskindergartenplätzen die Erweiterung erfolgen.
Einen möglichen
Träger der Kindertageseinrichtung hat die Mona Projektentwicklungs GmbH in der AWO Kreisverband Kleve e.V. gefunden.
Erste Gespräche haben ergeben, dass die AWO bereit wäre, die Trägerschaft
anzunehmen, sofern die Kita-Plätze im Rahmen der örtlichen Jugendhilfeplanung
anerkannt und zu 100 % finanziert werden. Der Trägeranteil an den jährlichen
Betriebskosten ist somit aus kommunalen Mitteln sicherzustellen. Die
Einrichtungskosten der Kindertageseinrichtung und die Ausstattung des
Spielplatzes sind ebenfalls aus kommunalen Mittel sowie aus möglichen
Landes-/Bundesmitteln zu finanzieren. Wie in diesem Zusammenhang die
Finanzierung der angedachten Betriebskindergartenplätze aussieht, muss noch
verhandelt werden. Im Vordergrund geht es zunächst darum, neue Kita-Plätze zur
Sicherstellung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz für
gemeindeangehörige Kinder zu schaffen.
Dem
Jugendhilfeausschuss wurde in der letzten JHA-Sitzung vom 07.03.2017 zugesagt,
dass Informationen über die Planungen vorgelegt werden, sobald konkrete
Vorschläge vorhanden bzw. erarbeitet sind. Damit der Bau einer
Kindertageseinrichtung auf dem ehemaligen Kasernengelände weiter verfolgt
werden und konkrete Formen annehmen kann, werden jetzt politische Beschlüsse
über den Standort und die Trägerschaft benötigt.
Aus dieser Vorlage
ist ersichtlich, dass der Bau einer Kindertageseinrichtung auf dem ehemaligen
Kasernengelände eine gute Lösung zur Schaffung weiterer Kita-Plätze ist. Die
Verwaltung schlägt dem Jugendhilfeausschuss vor, im Rahmen der
Jugendhilfeplanung die Errichtung einer neuen Kindertageseinrichtung mit bis zu
4 Kita-Gruppen und einer möglichen Großtagespflege auf dem ehemaligen
Kasernengelände unter Trägerschaft der AWO Kreis Kleve e.V. zu beschließen.
Die genaue Anzahl
der Gruppen und Plätze für U3- und Ü3-Kinder und der Anteil der
Betriebskindergartenplätze muss noch ermittelt werden. Hierzu ist geplant,
Zahlen und Fakten zu der JHA-Sitzung am 29.06.2017 vorzulegen.
Finanz- und
haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Finanzielle Mittel müssten im
Haushaltsjahr 2018 eingeplant werden.
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 4
Peter Hinze
Bürgermeister