Beschlussvorschlag
Der Rat beschließt
die Einrichtung einer Kinderfeuerwehr innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr
Emmerich am Rhein zum 01.01.2018 und beauftragt die Verwaltung, die
entsprechenden Maßnahmen einzuleiten.
Sachdarstellung :
Das zum 01.01.2016 in Kraft getretene
Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz
(BHKG) lässt die Bildung einer Kinderfeuerwehr erstmals zu. Gem. § 13 BHKG
können in der Freiwilligen Feuerwehr für Kinder vom vollendeten 6. Lebensjahr
bis zum vollendeten 12. Lebensjahr Kinderfeuerwehren gebildet werden. Neben der
Jugendfeuerwehr hat die Kinderfeuerwehr gem. § 13 Abs. 3 BKHG die Aufgabe,
Kinder und Jugendliche an eine ehrenamtliche Tätigkeit in der örtlichen
Gemeinschaft heranzuführen, den Erwerb sozialer Kompetenzen zu fördern sowie
den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr zu gewinnen und heranzubilden.
Zum 01.06.2017 bestanden in
Nordrhein-Westfalen 50 Kinderfeuerwehren mit über 1000 Mädchen und Jungen sowie
300 Betreuerinnen und Betreuern. Im Kreis Kleve wurden in den Städten Kalkar,
Goch und Uedem bereits Kinderfeuerwehren gegründet.
Die Freiwillige Feuerwehr Emmerich am
Rhein verfügt derzeit über 157 Feuerwehrangehörige in der Einsatzabteilung,
sowie 39 Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der
neu aufgenommenen Personen, die nicht aus den Reihen der Jugendfeuerwehr in die
Einsatzabteilung gewechselt sind, kontinuierlich zurückgegangen. Im Jahr 2016
konnten hier, trotz erheblicher Anstrengungen zur Mitgliederwerbung, keine
neuen Mitglieder für ein Engagement in der freiwilligen Feuerwehr (FFW)
gewonnen werden.
Die Mitgliederzahlen innerhalb der
Einsatzabteilung sind seit 15 Jahren kontinuierlich rückläufig.
In Folge des demografischen Wandels
und der gesellschaftlichen Entwicklung werden immer weniger junge Menschen für
ein Engagement bei der Feuerwehr zur Verfügung stehen. Die nachkommende
Generation an Jugendlichen wir bedeutend kleiner und der „Wettbewerb“ zwischen
den verschiedenen Jugendverbänden steigt. Viele Vereine und Organisationen
nehmen Kinder schon früher als die Jugendfeuerwehr auf (12 Jahre). Dies lässt
annehmen, dass aufgrund dessen Kinder anderweitig gebunden werden und der
Jugendfeuerwehr nicht mehr zur Verfügung stehen.
Eigene neue Mitglieder können optimal
durch das Heranziehen eigener Nachwuchskräfte gewonnen werden. Aus diesem Grund
haben sich in ganz Deutschland Kinderfeuerwehren entwickelt.
Auch die Stadt Emmerich am Rhein hat
sich zum Ziel gesetzt, eine Kinderfeuerwehr einzurichten.
Dies wurde im Rahmen der
Verwaltungsvorlage „Maßnahmenpakets zur Wertschätzung, Nachwuchsgewinnung und
für die Öffentlichkeitsarbeit der Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr“
angekündigt und durch den Rat in seiner Sitzung am 15.12.2015 zur Kenntnis
genommen.
Es war beabsichtigt, zunächst
Erfahrungen anderer Kommunen abzuwarten und zu den Haushalts-planberatungen
2018 die Konzeption „KIFEU Emmerich“ vorzustellen.
Inzwischen sind Gespräche bei
Feuerwehren, die bereits eine KIFEU betreiben, beim Verband der Feuerwehr NRW,
der diese Landesinitiative unterstützt, sowie mit Erzieherinnen aus Emmericher
Kindergärten und den Betreuern der Jugendfeuerwehr Emmerich am Rhein geführt
worden.
Als Ergebnis dieser Gespräche wurden
Rahmenbedingungen für das Emmericher KIFEU Konzept entwickelt. Diese
Rahmenbedingungen werden durch den Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Emmerich
am Rhein, Martin Bettray, während der HFA-Sitzung
anhand einer Präsentation
vorgestellt.
Weiteres Verfahren:
Nach Beschluss des Rates
ist vorgesehen, die Gründung einer Kinderfeuerwehr innerhalb der Freiwilligen
Feuerwehr Emmerich am Rhein anhand des beiliegenden „zeitlichen Konzeptes zur
Umsetzung“ zu realisieren.
Für den Stellenplan
2018 ist die Einrichtung einer halben EG S 8a TVöD-Stelle für eine/n Erzieher/in
vorgesehen. Entsprechende Personalkosten und Sachkosten werden innerhalb des
Budgets 600 für das Haushaltsjahr 2018 eingeplant. Die Beschlüsse zum Budget
und zum Stellenplan erfolgen innerhalb der Haushaltsplanberatungen.
Finanz- und
haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Entsprechende Personalkosten und Sachkosten werden innerhalb des Budgets
600 für das Haushaltsjahr 2018 eingeplant. Die Beschlüsse zum Budget und zum
Stellenplan erfolgen innerhalb der Haushaltsplanberatungen
Leitbild :
Die Maßnahme wird
von den Zielen des Leitbildes nicht berührt.
Peter Hinze
Bürgermeister