Betreff
Antrag der NABU-Naturschutzstation zur Förderung eines Projektes zum Schutz heimischer Insekten;
hier: Eingabe Nr. 17/2019 an den Rat der Stadt Emmerich am Rhein
Vorlage
05 - 16 2027/2019
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein beauftragt die Verwaltung,  sich an dem Projekt der NABU-Naturschutzstation zur Förderung des Insektenschutzes zu beteiligen. Sie erhält den Auftrag, in diesem Sinne mit den Geschäftspartnern über die die Höhe der jeweiligen  Ko-Finanzierungsbeiträge zu verhandeln.

 

Sachdarstellung :

 

Das Projekt dient dazu, eine entscheidende Grundlage dafür zu schaffen, dass demnächst jeder, d.h. jeder Bürger,  Garten- und Balkonbesitzer wie aber auch jeder Gartenbaubetrieb, Park- und Landschaftseigner bzw.-gestalter oder auch Günflächenämter sich für den Insektenschutz unmittelbar engagieren können, indem Ihnen das Projekt Zugriff auf ein großes Angebot an heimischen Wildpflanzen ermöglicht, die gerade den Insekten als Nahrung und Lebensraum dienen. Die NABU-Naturschutzstation als Projektpartner des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) möchte gemeinsam mit regionalen Projektpartnern wie z.B. Blumengroßhändlern bienendienliche Wildpflanzen, - nicht als Samen sondern als bereits herangezogene Staudenware -, für jedermann im konventionellen Handel anbieten. Insofern kann  dann jeder, der sich für die Rettung der Insekten engagieren will,  schnell und gezielt die Stauden pflanzen, die den Insekten das Überleben erleichtern. So soll in den nächsten sechs Jahren ein attraktives Angebot an heimischen Wildstauden für Balkone, Gärten und Grünanlagen geschaffen und über Gartencenter und Baumärkte (wie z.B. Obi) vertrieben werden.

Das Projekt sieht neben der Steigerung der Nachfrage nach heimischem Regio-Pflanzgut auch eine nachhaltige Wissensvermittlung bei Gärtnern, Garten- und Landschaftsbauern, Kommunen und Gewerbetreibenden vor. Geplant ist eine Kooperation mit hiesigen Gartenbauunternehmen, so dass auch Großabnehmer wie z.B. Grünflächenämter ihren Bedarf decken können. Damit kann sich die Situation für blütenbesuchende Insekten in den Kommunen grundlegend verbessern.

 

 

Teil des Projektes ist es auch, Workshops und Exkursionen zu dem Thema anzubieten, Gewerbetreibende für das Thema zu interessieren, indem man sie berät sowie weitere Kommunikationswege einzuschlagen (z.B. Beiträge in Fachzeitschriften, Stände, Fach-tagungen und Tutorials), um die Idee des Regio-Pflanzgutes dann später auch überregional, jenseits des Niederrheins, zu etablieren.

 

Wie dem Antrag auf Kofinanzierung zu entnehmen ist, erfolgt die Hauptfinanzierung des Projektes über Bundesmittel im Rahmen des Programms für biologische Vielfalt in einer Größenordnung von 637.000,- Euro, jedoch ein kleinerer Betrag von 27.500,- Euro (= 3,65 %) soll durch die in der Region bestehenden Kommunalpartner eingeworben werden. Konkret hat die NABU-Naturschutzstation diese Anfrage an die Städte Emmerich, Kleve und Kranenburg gerichtet in der Hoffnung, dass sich die 3 Kommunen gemeinsam für eine Projekt - Kofinanzierung  in Höhe von 27.500,- Euro, - jedoch gestreckt über 6 Jahre -, aussprechen können. (das entspräche einem Betrag von ca. 1.500,- bis 1.600,- Euro pro Jahr pro Kommune). Sollte die Projektidee grundsätzlich in den Räten der drei beteiligten Kommunen befürwortet werden, ist eine konkrete anteilige Kostenbeteiligung unter den Kommunen zu verhandeln. Damit würde die Region  Niederrhein eine Vorreiterfunktion im Kampf gegen das Bienensterben einnehmen. Das Projekt eröffnet unseren Bürgern nicht nur die Möglichkeit, sich auf einfache und unaufwendige Weise für den Schutz der heimischen Insektenwelt einzusetzen, sondern es bietet  darüber hinaus die Chance, Bundesmittel in nicht unerheblichem Umfang in die Region zu holen, die dem regionalen Gartenbau helfen,  dauerhaft einen regionalen Markt für standortgerechte Stauden und Regio-Saatgut zu etablieren.

 

Standpunkt der Verwaltung

Die Verwaltung befürwortet eine Teilnahme der Stadt Emmerich am Rhein an diesem Projekt, da es gleichzeitig den Zielvorstellungen dient, die mit der in Erarbeitung befindlichen ‚Konzeption  für ein insektenfreundliches Emmerich‘ verfolgt werden. Dieses Projekt wird a) es dem normalen Bürger erleichtern, sich mit  wenig Aufwand, aber fachgerecht für den Bienenschutz in Emmerich mit Pflanzware zu versorgen, b)  gleichzeitig profitiert das Grünflächenamt als Großabnehmer davon durch die Verfügbarkeit von Regiopflanzgut im Sinne seiner Konzeption, c) kann auf diese Weise eine Abstimmung der städtischen  Pflanzenempfehlungen mit den Sortimenten teilnehmender Gartencenter und Baumärkte stattfinden und  d) können Beratungsleistungen für Unternehmen und Private seitens der Verantwortlichen auf Kommunal - und Projektebene koordiniert werden und damit Serviceleistungen der Kommune durch Dritte unterstützt werden.

 

Beschlussempfehlung

Der Ausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt, die Verwaltung  mit den Verhandlungen mit den Projektpartnern zu beauftragen mit dem Ziel, sich an der Co-Finanzierung des Projektes zu beteiligen.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme ist im Haushaltsjahr 2020 vorgesehen. Produkt: 1.100.13.01.01

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 3.1.5.

 

 

 

In Vertretung

 

 

 

Dr. Wachs

Erster Beigeordneter