hier: Vortrag durch Herrn Brühne, dem stellvertretenden Leiter des Naturschutzzentrums
im Kreis Kleve
Kenntnisnahme (kein
Beschluss)
Der Ausschuss
nimmt die Ausführungen des Naturschutzzentrums zustimmend zur Kenntnis.
Sachdarstellung :
Das Life-Projekt (Kurztitel) ‘Lebendige Rörichte‘
wird in der Zeit von Juli 2018 – Ende 2025 im Naturschutzgebiet Bienener
Altrhein, Millinger und Hurler Meer durchgeführt und von der EU, vom
Landesumweltministerium, vom Kreis Kleve, vom Deichverband und von
verschie-denen Stiftungen kofinanziert.
Im Kern des Projektes geht es um Maßnahmen,
die die Situation der Rörichte in den Naturschutzgebieten verbessern sollen.
Sie sind das lebensraumtypische Strukturelement dieser dort vorkommenden
Naturräume und fungieren gleichzeitig als Habitat der von ihnen abhängigen und
gefährdeten Wasser- und Rörichtvogelarten. Hauptursache für den starken
Rückgang der hochwüchsigen Rörichtarten (65 %) und insbesondere des Rohrkolbens
(96 %) sowie weiterer Schwimmblattgesellschaften ist der Fraß durch Nutrias, auch Biberratten oder
Sumpfbiber genannt, einer aus Südamerika stammenden und in Mitteleuropa
eingebürgerten biberähnlichen Nagetierart.
Durch die lebensraumverbessernden Maßnahmen
sollen insbesondere die Trauersee-schwalbe und die Rohrdommel sowie weitere
wertgebende Röricht- und Wasservogelarten gefördert werden.
Erreicht werden soll das, durch ein
mehrjähriges Programm der nachhaltigen Kontrolle und die Entfernung der Nutrias
aus dem FFH-Gebiet. Beabsichtigt ist der tierschutzgerechte Fang mit
Lebendfallen, die mit automatischen Wildmeldern ausgestattet sind und die
an-schließende, zeitnahe Tötung der Tiere.
Gleichzeitig sollen auf ehemaligen
Röhrichtstandorten fraßgeschützte Initialpflanzungen verschiedener
Röhrichtarten durchgeführt werden. Flankierend ist beabsichtigt, neue
Rörichtbestände durch Keimung von Röhrichtsamen zu bilden. Dazu kann es
erforderlich werden, die sommerlichen Maximalwasserstände im Polder geringfügig
abzusenken, um eine Vergrößerung der für die Keimung notwendigen
Schlammflächen, bzw. deren Trockenfallen im Spätsommer/Frühherbst zu erzielen.
Diese maßvolle Dynamisierung der Wasserstände soll jedoch die
landwirtschaftliche Nutzung des Polders nicht in Frage stellen.
Parallel zu den Pflanzmaßnahmen ist es
notwendig, in mehreren Uferabschnitten die inzwischen eingewanderten
Ufergehölzen zu roden. Gleichzeitig wird über eine flächen-deckende
Kartierungen der Erfolg der verschiedenen Maßnahmen monitort.
Die Stadt Emmerich am Rhein wird das Projekt
begleiten und ist im Projektbeirat vertreten.
Herr Brühne vom Naturschutzzentrum wird in
der Sitzung noch nähere Ausführungen zu dem Projekt machen.Die entsprechende
Powerpoint-Präsentation wird der Niederschrift beigefügt.
Finanz- und
haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die Maßnahme hat
keine finanz- und haushaltswirtschaftlichen Auswirkungen.
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 3.2.7.
In Vertretung
Dr. Wachs
Erster
Beigeordneter