Sitzung: 23.11.2017 Rat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 18, Nein: 10, Enthaltungen: 0
Vorlage: 05 - 16 1228/2017/2
Beschlussvorschlag
Der Rat
der Stadt Emmerich am Rhein nimmt die Aktualisierungen, Ergänzungen und Änderung
zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) und den Endbericht des
Konzeptes zur Kenntnis und beschließt das Konzept im Sinne eines
Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 11 Baugesetzbuch
(BauGB).
Mitglied Sigmund:
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Kolleginnen und
Kollegen!
Ich bitte um Erstellung eines Wortprotokolls in der Niederschrift zum
Beitrag der BGE. Die BGE lehnt das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK)
in der heute vom Rat zu beschließenden Form ab. Wir beantragen gemäß der
Geschäftsordnung die namentliche Abstimmung zum TOP 5.
Die Hoffnungen und Erwartungen, die wir (wie viele Bürgerinnen und
Bürger) vor mehr eineinhalb Jahren in das ISEK gesetzt haben, werden mit dem
heutigen Beschlussvorschlag bitter enttäuscht. Wir erhalten für 70 T€
Gutachterkosten ein Konzept, welches die bekannten Probleme in unserer
Emmericher Innenstadt nicht nachhaltig und generationengerecht lösen kann.
Dieses ISEK ist für uns kein richtungsweisendes Dokument. Dazu nur zwei
Beispiele auf den Seiten 129 bis 131 des ISEK. Stichworte sind hier
Parkraumbewirtschaftung [20 TEURO] und fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt
[30 T€]. Warum, Herr Bürgermeister, sollen hierfür zwei externe Gutachten auf
den Weg gebracht werden, die den Stadtsäckel weitere 50 T€ kosten? Warum plant
das nicht die Verwaltung, die seit Jahren alle Probleme vor Ort bestens kennen
sollte? Wollen Sie nicht oder können Sie nicht?
Jetzt mit dem Umbau des Geistmarkts anzufangen, während im selben
Zeitraum vielleicht – die Hoffnung stirbt zuletzt! – der Neumarkt realisiert
wird, ist der falsche Ansatz und wird von uns abgelehnt. Das ist purer
Aktionismus. Wir erinnern hierbei an den millionenteuren Umbau der Steinstraße,
der außer den hohen Kosten für die Stadtentwicklung nichts Zukunftsfähiges
gebracht hat.
Der fehlende ganzheitliche Ansatz im EHK, welches unter dem TOP 8
beschlossen wurde, setzt sich im ISEK
fort. Wir haben den Eindruck, dass die Verwaltung unmittelbar auf das Ergebnis
des ISEK Einfluss genommen hat, um das von ihr gewünschte Ergebnis von externen
Gutachtern dokumentieren zu lassen.
Uns zeigt der heutige Beschlussvorschlag, dass der Verwaltungsführung
und Teilen der Politik weiterhin der Mut fehlt, neue Ideen zuzulassen und
tatkräftig anzupacken. Viele gute Ideen der Bürgerinnen und Bürger finden wir
in der Projektliste des ISEK nicht wieder.
Herr Bürgermeister, die BGE rügt ausdrücklich, dass keine Offenlage des
ISEK vor der heutigen Beschlussfassung erfolgte. Warum war das beim EHK möglich
und beim ISEK nicht?
Richtig wäre es aus Sicht der BGE gewesen, zuerst das EHK zu beschließen
und dann mit dem ISEK in die Offenlage zu gehen, welches unmittelbar vom EHK
abhängig ist. Ein weiterer Grund für uns, dieses ISEK heute abzulehnen.
Sich im Rathaus hinter immer neuen Gutachten und alten Ratsbeschlüssen
zu verstecken, ist nicht die Lösung für die heutigen Herausforderungen in
Emmerich am Rhein. Wir brauchen kreative Köpfe im Rathaus, die Aufgaben
anpacken und nicht nur Missstände verwalten wollen.
Die BGE lehnt dieses Konzept als nicht zukunftsfähig und als
unausgewogen ab.
Mitglied Schaffeld bedankt sich ausdrücklich bei der Verwaltung für die
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Sie habe nicht den Eindruck, dass die
Wünsche der Bürger/innen hier bei der Erstellung keine Berücksichtigung
gefunden haben. Das ISEK wird benötigt, um bestimmte Fördermöglichkeiten des
Landes auszuschöpfen. Hier gäbe es bestimmte Bedingungen. Heute ist eine
Beschlussfassung erforderlich, um in die Förderschiene zu gelangen, die dann
auch andere Projekte, wie z. B. de wette Telder mitnehmen könne.
Hier werde ein Anfang gemacht, der die nächsten Schritte ermögliche.
Ihre Fraktion stimme dem ISEK zu.
Mitglied Siebers spricht die Bürgerbeteiligung an. Hier seien gute Ideen
eingebracht und von den Projektleitern gute Ansätze vermittelt worden. Von dem
Ergebnis, welches nun vorliege, sei ihre Fraktion enttäuscht, da die Anregungen
hier nicht wiedergegeben werden. Ihre Fraktion habe den Eindruck, dass sich für
die Innenstadt nicht sehr viel ändern werde, was positive Signale setzen würde.
Ihre Fraktion lehne den vorliegenden Beschluss ab.
Mitglied Reintjes weist noch einmal darauf hin, dass ein neues ISEK
vorgelegt werden müsse, um die Fördermöglichkeiten des Landes in Anspruch
nehmen zu können. Er könne jedem Bürger nur empfehlen, sich die Projektliste
anzusehen, die die Innenstadt, Geistmarkt, Kleiner Löwe, Entwicklung des
Steintorgeländes usw. attraktiver machen.
Auch die CDU-Fraktion stimme dem vorliegenden Beschlussvorschlag zu.
Mitglied Kaiser kann die Logik des ISEK nicht nachvollziehen, er nennt
u. a. den Geistmarkt, der aus de Konzept herausgenommen wurde, da die
Shisha-Bar eine Außengastronomie plane.
Mitglied Kukulies stellt noch einmal klar dass seine Fraktion das ISEK
in dieser Form ablehne.
Der Vorsitzende lässt über den Antrag, auf namentliche Abstimmung
abstimmen.
Beschlussvorschlag
Der Rat beschließt gemäß § 16 Abs. 5 der Geschäftsordnung für den Rat
und die Ausschüsse namentliche Abstimmung.
Stimmen dafür 29 Stimmen dagegen
0 Enthaltungen 0
Nun lässt der Vorsitzende über den Antrag, gemäß Vorlage zu beschließen,
namentlich abstimmen.
Baars, Dieter |
Ja |
Bartels, Gerd, Wilhelm |
Nein |
Bartels, Jörn |
Nein |
Bongers, Sandra |
Ja |
Braun, Elisabeth |
Ja |
Brink ten, Johannes |
Ja |
Brouwer, Botho |
Ja |
Elbers, Markus |
Ja |
Gerritschen, Ludger |
Ja |
Jansen, Albert |
Ja |
Kaiser, Herbert |
Nein |
Klein, Holger |
Ja |
Kukulies, Christoph |
Nein |
Kulka, Irmgard |
Ja |
Langer, Hans-Guido |
Ja |
Lorenz, Marianne |
Ja |
Ludwig, Jan |
Ja |
Meschkapowitz, Thomas |
Nein |
Meyer, Markus |
Ja |
Reintjes, Gregor |
Nein |
Reintjes, Matthias |
Ja |
Schaffeld, Andrea |
Ja |
Siebers, Sabine |
Nein |
Sigmund, Joachim |
Nein |
Stevens, Werner |
Nein |
Tepaß, Udo |
Nein |
Trüpschuch, Elke |
Ja |
Hinze, Peter |
Ja |
Stimmen dafür 18 Stimmen
dagegen 10
Mitglied Seyrek hat an der Abstimmung zu diesem Tagesordnungspunkt nicht teilgenommen.