Betreff
Neues Erscheinungsbild für Emmerich am Rhein;
hier: Beschluss des neuen Stadtlogos
Vorlage
13 - 17 0548/2022
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein beschließt den Entwurf Nr. 1 (Emmerichs „Eimer“) als neues Logo für die Stadt Emmerich am Rhein, das künftig in der Kommunikation der Stadt nach außen Anwendung finden soll.

Die Verwaltung wird beauftragt, aufbauend auf dem Logo, ein neues Gestaltungsprinzip bzw. Corporate Design zu entwickeln und einzuführen.

 

Sachdarstellung :

 

Dem Außenauftritt der Stadt „Emmerich am Rhein“ mangelt es aktuell an einem einheitlichen, aktuellen und zeitgemäßen Gestaltungsprinzip inklusive eines zugehörigen Logos. Statt einem Logo verwenden die Stadtverwaltung (und weitere Eigenbetriebe) das historisch tradierte und offizielle Stadtwappen (Eimer auf rotem Wappenschild) als Bildmarke für den Außenauftritt. Das ist in mehrfacher Hinsicht suboptimal:

·        Beim Wappen handelt es sich um ein Hoheitszeichen. Es kann darum nicht beliebig verfremdet, angepasst oder modernisiert werden.

·        Es kann nicht ohne Einschränkungen verwendet werden.

·        Das Wappen ist auf Grund seiner detaillierten grafischen Darstellung nur schlecht für notwendige Abbildungen (z.B. im Internet, Social-Media oder Werbeträgern) geeignet.

·        Es kann Dritten nicht ohne weiteres zur Verfügung gestellt werden

Um die Außendarstellung zu modernisieren und einheitlicher zu gestalten, hat die Stabsstelle Kommunikation und Archiv – in Abstimmung mit der Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketinggesellschaft Emmerich am Rhein (WFG) – die Agentur Firmazwei mit der Entwicklung einer neuen Wort-/ Bildmarke (Stadtlogo) für Emmerich am Rhein beauftragt.

 

Der Auftrag sieht vor, dass auf der Grundlage der Ergebnisse aus dem vorgeschalteten Markenbildungsprozess „Emmerich next“ (Sommer/Herbst 2021) drei unterschiedliche Entwürfe für ein Stadtlogo entwickelt werden. Davon muss ein Entwurf einen erkennbaren Bezug zum bestehen Stadtwappen – Eimer auf rotem Wappengrund – aufweisen. Grundsätzlich sollte die allgemeine Wort-/Bildmarke folgende Eigenschaften aufweisen:

  • modern und frisch, aber dauerhaft
  • klar/schnörkellos/einfach
  • in allen gängigen Kontexten einsetzbar
  • problemlos bei S/W- bzw. Graustufendrucken anwendbar

Außerdem sollte das Logo so komponiert sein, dass es – wenn gewünscht – auch von Eigenbetrieben oder Tochtergesellschaften als Unternehmenslogo genutzt werden kann. Auf der Grundlage der Wort-/Bildmarke soll außerdem eine Logovariante entwickelt werden, die von Dritten (z.B. Vereinen, Verbänden, etc.) genehmigungsfrei genutzt werden kann.

 

Siegel, Wappen, Logo

Neben dem historischen Wappen mit Eimer führt die Stadt Emmerich am Rhein ein eigenständiges Siegel, auf dem Burg und Wappenschilder abgebildet sind. Bei beiden handelt es sich um Hoheitszeichen der Stadt, die auch weiterhin als solche bestehen bleiben. So kann die Nutzung des Wappens auch weiterhin bei der Stadtverwaltung angefragt werden (z.B. für bestimmte hoheitliche oder historisch-kulturelle Zwecke).

Das neue Stadtlogo ersetzt somit nicht Stadtwappen und Siegel, sondern ergänzt diese zum Zwecke einer modernen und zeitgemäßen Kommunikation und Außendarstellung der Stadt.

 

Entwürfe neues Stadtlogo

Die Agentur Firmazwei hat Ende vergangenen Jahres die Ausarbeitung der Entwürfe abgeschlossen und der Stabsstelle Kommunikation und Archiv, sowie Vertreterinnen der WFG vorgestellt. Im Nachgang der Präsentation kamen die Verantwortlichen zu dem Ergebnis, dass alle vorliegenden Entwürfe den Anforderungen aus der Ausschreibung entsprechen und somit in den weiteren Beteiligungsprozess mit den Vertretern aus Politik, Beschäftigten und Bürgerschaft gegeben werden können:

 

Logoentwuerfe Emmerich

 

Ablauf des Beteiligungsprozesses

Da das neue Stadtlogo seine Funktion als Markenzeichen nur dann entfalten kann, wenn es auch auf eine Akzeptanz in der Bürgerschaft trifft, war von Anfang an die Einbindung von Politik und Bürgerschaft in den Prozess geplant. Die Belegschaft im Rathaus, den Eigenbetrieben und der WFG werden künftig verhältnismäßig häufig ebenfalls mit dem Stadtlogo und dem Gestaltungsprinzip in Berührung kommen. Deshalb war den Verantwortlichen die Einbindung dieser speziellen Zielgruppe in den Beteiligungsprozess ebenfalls sehr wichtig. Um Rückmeldung und Einbindung sicherzustellen, hat die Stabsstelle Kommunikation und Archiv drei Online-Veranstaltungen durchgeführt:

 

·        Am Dienstag, 11. Januar 2022 fand die erste Veranstaltung für die Mitglieder des Rates der Stadt Emmerich am Rhein statt. Insgesamt 12 Ratsmitglieder fast aller Fraktionen folgten der Einladung.

·        Am Donnerstag, den 20. Januar 2022 fand eine weitere Online-Veranstaltung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Rathaus, den Eigenbetrieben und der WFG statt. Daran nahmen 28 Personen teil.

·        Am Dienstag, 1. Februar 2022 wurden die drei Entwürfe dann der Öffentlichkeit ebenfalls in Form eines Online-Panels präsentiert und anschließend diskutiert. Insgesamt 83 Bürgerinnen und Bürger nahmen die Möglichkeit wahr, um ihre Meinung zu den Entwürfen zu äußern.

 

Die Veranstaltung waren allesamt gleich strukturiert: Nach einer Begrüßung und einer kurzen Einführung durch den Bürgermeister bzw. den Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Archiv präsentierte Simon Berntsen, Geschäftsführer der Agentur Firmazwei, die drei Entwürfe und ihre Herleitung. Dabei waren die Ergebnisse, Eindrücke und Stimmungsbilder aus der Umfrage „emmerich next“ und den im Herbst 2021 durchgeführten Marktgesprächen auf dem Emmericher Wochenmarkt eine wesentliche Grundlage. (Die gesamte Präsentation der Entwürfe liegt als Anlage bei.) Im Anschluss an die Präsentation sollten die Teilnehmenden „aus dem Bauch“ heraus – also ohne größere Diskussion – beurteilen, welcher Entwurf ihnen am besten gefallen hat bzw. am passendsten erschien. Nach dem Voting wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmern gebeten, in kurzen Breakout-Sessions (Kleingruppen) ihre Eindrücke zu diskutieren. Die Erkenntnisse aus diesen Kleingruppen wurden dann im Plenum eingebracht und besprochen. So entstand ein Stimmungsbild zu den Entwürfen.

 

Stimmungsbild aus dem Beteiligungsprozess

Alle drei Veranstaltungen haben gezeigt, dass die Wahl eines neuen Logos – bei aller Fachlichkeit – immer auch eine individuelle und zutiefst subjektive Einschätzung ist. Farben, Formen und Symbole lösen bei jedem einzelnen unterschiedliche Emotionen aus. Deshalb ist es prozessinhärent, dass es vielfältige Meinungen und Einschätzungen zu den Logoentwürfen gegeben hat.

 

Dennoch muss nach Abschluss der drei Beteiligungsrunden konstatiert werden, dass sich in allen Veranstaltungen der Entwurf Nr. 1 (Emmerichs „Eimer“) als eindeutiger Favorit der Teilnehmenden herausgestellt hat. Schon die Ergebnisse des Votings im direkten Anschluss an die Präsentation zeigen das:

 

Voting – Workshop 1 (Ratsmitglieder, 11.1.)

220111 Voting Logoentwürfe_Ratsmitglieder_inP

 

Voting – Workshop 2 (Belegschaft und Eigenbetriebe, 20.1.)

220120 Voting Logoentwürfe_Mitarbeiter_inP

 

Voting – Workshop 3 (Bürgerschaft, 1.2.)

220201 Voting Logoentwürfe_Bürgerschaft_inP

 

 

 

Dieses Stimmungsbild deckt sich auch mit den anschließenden Diskussionsergebnissen aus den Kleingruppen:

 

Die sehr stark simplifizierte Eimer-Abbildung in Logoentwurf Nr. 1 (Emmerichs „Eimer“) wurde mehrheitlich als Favorit genannt. Die Meinung der Befürworter war, dass der Entwurf den Eimer als einzigartiges Symbol für die Stadt mit einer modernen, ansprechenden und funktionalen Kommunikation paart. Die Fortführung des Stadtwappens im Stadtlogo ist somit konsequent. Kritiker des Entwurfes empfanden gerade dies als schwierig, denn so würde im Prinzip nur „Altes“ fortgeführt und nicht wirklich Neues geschaffen. Einige empfanden die Zeichnung des Eimers als zu simpel.

 

Befürworter des Logoentwurfes Nr. 2 (Emmerichs „Landmarke“) führten in der Diskussion an, dass mit der Rheinbrücke ein weit über die Stadt hinaus bekanntes Bauwerk als Markenzeichen diene. Außerdem wurde die Idee eines zugehörige Icon-Sets, in dem jeder Orts-/Stadtteil berücksichtigt ist, als positiv bewertet. Allerdings – so Kritiker des Entwurfes – benötige gerade die 9-strahlige Sonne (die symbolhaft für die Orts-/Stadtteile steht) einer Erläuterung für Außenstehende. Andere Teilnehmer konnten in der Abbildung der Brücke nicht die Emmericher Rheinbrücke erkennen.

 

Befürworter für Logoentwurf Nr. 3 (Emmerich „all in“) führten an, dass ein solches Markenzeichen durchaus etwas Neues wäre und somit für Aufbruch und Neubeginn im Stadtmarketing stünde. Außerdem wurde die Farbigkeit des Entwurfes positiv bewertet. Andere Teilnehmer hielten dagegen, dass der Logoentwurf nach innen (also in die Bürgerschaft hinein) eben nicht sofort eine emotionale Bindung herstellen würde und in der Kommunikation nach außen auf Grund seiner Komplexität durchaus zusätzliche Erklärungen bedürfe.

 

Als Gesamtfazit bestätigt sich nach dem drei Beteiligungsrunden, was sich bereits im vorlaufenden Prozess durchaus abgezeichnet hat: die Emmericherinnen und Emmericher haben eine enorm enge emotionale Bindung zum Symbol Eimer. Und somit verfügt der Logoentwurf Nr. 1 aus marketingtechnischer und kommunikativer Sicht über ein enormes identitätsstiftendes Potential, das für die Entwicklung eines funktionierenden Markenzeichens von großer Wichtigkeit ist.

 

Aus diesem Grund schlägt die Verwaltung vor, dem Stimmungsbild aus dem Beteiligungsprozess zu folgen und zukünftig den Entwurf Nr 1. (Emmerichs „Eimer“) als Stadtlogo für Emmerich am Rhein zu verwenden.

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme ist bereits im Budget der Stabsstelle 13 eingeplant. Es entstehen keine weiteren Kosten.

 

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.1.

 

 

 

 

Peter Hinze

Bürgermeister