Betreff
Fortführung der sozialpädagogischen Kleingruppe an der Rheinschule
Vorlage
04 - 17 0822/2022
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Der Jugendhilfeausschuss beschließt die Fortführung der sozialpädagogischen Kleingruppe an der Rheinschule für weitere zwei Jahre.

 

Sachdarstellung :

 

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung vom 04.12.2014 beschlossen, das Konzept der Katholischen Waisenhausstiftung (damals noch OGS Plus, Baustein 2 - Wurzelwerk) modellhaft für zwei Jahre an der Rheinschule umzusetzen. In den Sitzungen vom 22.09.2016, 29.11.2018 und 10.12.2020 wurde entschieden, das Konzept für weitere zwei Jahre zu bewilligen.

 

Seit Beginn der Maßnahme bis heute hat sich regelmäßig eine Steuerungsgruppe bestehend aus Leitung der Kleingruppe, Schulleitung, Bereichsleitung der Katholischen Waisenhausstiftung und Jugendamt getroffen, um den Verlauf zu reflektieren sowie konzeptionelle Weiterentwicklungen und ggfls. geplante Veränderungen abzustimmen. Von allen Seiten wird die Arbeit als Gewinn gesehen. Die Kinder können im Kontext Schule und offenen Ganztag verbleiben. Die enge Vernetzung zu den Lehrern und zu Mitarbeitern des offenen Ganztages macht eine intensive Förderung der Kinder möglich.

 

Bei den Kindern, die an der Maßnahme teilnehmen, bestehen Überforderungssymptomatiken im emotional-sozialen Bereich (z.B. stark expressives oder oppositionelles Verhalten, aber auch introvertierte, ”ängstliche” Verhaltensmuster), auf welche sonst anderweitig reagiert werden müsste (z.B. soziale Gruppenarbeit oder Erziehungsbeistandschaft). Dies können z.B. Kinder sein, welche häufig in Konflikten mit anderen Kinder sind, da sie ein Nähe-Distanz-Problem haben (drücken und küssen andere Kinder), andere Kinder manipulieren bzw. hinterhältig sind, provozieren oder gar andere Kinder schlagen. Auch besteht häufiger die Schwierigkeit Regeln einzuhalten und der Umgang mit Frustration ist noch ausbaufähig (z.B. Kinder machen teilweise zu und sind zu nichts mehr zu bewegen). Hier besteht die Möglichkeit, dass die Kinder in der OGS nicht tragbar sind und der Besuch der OGS ihnen durch die Teilnahme an der Kleingruppe wieder ermöglicht wird. Ebenso werden sehr stille, ängstliche Kinder in der Gruppe aufgenommen, welche z.B. traurig wirken, zurück gezogen sind und nicht in Kontakt treten mit anderen Kindern, was dazu führen kann, dass sie dadurch zu möglichen ”Mobbing-Opfern” werden, weil sie nicht für sich einstehen können oder ”vereinsamen”.

 

Auch die Eltern werden bei dem Konzept eingebunden. Die Zielsetzungen, Inhalte und Chancen werden gegenüber den Eltern transparent dargestellt. Aufgrund von Corona wurden Aufnahme- sowie Abschlussgespräche zeitweise telefonisch geführt, später in der Schule. Seit den Sommerferien 2022 werden die Hausbesuche wieder durchgeführt welche sich als hilfreich und effizient erwiesen haben und von den Eltern als Wertschätzung empfunden werden. Die Elternarbeit wird stetig reflektiert und weiterentwickelt.

 

Ein Kind soll die Gruppe in der Regel sechs Monate besuchen. In Ausnahmefällen kann die Teilnahmedauer auf 12 Monate verlängert werden. Eine Aufnahme erfolgt in der Regel zum Halbjahr, so dass eine feste Gruppe stets für ein halbes Jahr besteht und dann eine komplett neue Gruppe startet. Ausnahmen bezüglich der Aufnahme können in akuten Krisensituationen gemacht werden. Aktuell besuchen neun Kinder der zweiten und dritten Jahrgangsstufe die Gruppe. Die Altersdurchmischung wird als gewinnbringend erlebt. Welche Kinder, aus welchen Jahrgangsstufen, an der Gruppe teilnehmen, wird, im Austausch mit den OGS-Leitungen, immer wieder neu überlegt.

 

In der Sitzung werden Mitarbeiter des Trägers anhand von Beispielen aus der Praxis die Erfahrungen darstellen. Das Projekt soll für weitere zwei Jahre fortgeführt werden. Eine Stellungnahme der Katholischen Waisenhausstiftung zur Entwicklung und Wirkung der Arbeit, sowie eine Stellungnahme der Schulleiterin, Frau Neubauer, sind in der Anlage beigefügt.

 

Die Kosten für ein Jahr betragen 65.000,- € und sind im Haushalt bereits weiter eingeplant.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Fortführung ist im Produkt 1.100.06.03.01/ 53321200 eingeplant

 

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.2.

 

 

 

 

Peter Hinze

Bürgermeister