hier: 1. Priorisierungsliste zum Strategiepapier der Stadt Emmerich am Rhein
2. Einführung eines Demografiestempels
Beschlussvorschlag
- Der Rat
beschließt die für das Jahr 2013 vorgeschlagenen Maßnahmen. welche anhand
der vorliegenden Priorisierungsliste erstellt wurde. Die
Priorisierungsliste wurde auf der Grundlage des am 14. Dezember 2012
verabschiedeten Strategiepapiers Demografie der Stadt Emmerich am Rhein erstellt.
- Der Rat lehnt
die Einführung eines Demografiestempels auf Grund der Ausführungen der
Verwaltung zum derzeitigen Zeitpunkt ab.
Sachdarstellung :
In seiner Sitzung am 14. Dezember 2012 verabschiedete der Rat der Stadt
Emmerich am Rhein ein Strategiepapier zur demografischen Entwicklung der Stadt
Emmerich am Rhein. Dieses verabschiedete Strategiepier war das Ergebnis aus
drei Arbeitskreisen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger schlugen für die
Handlungsfelder Arbeit und Wirtschaft, Gesundheit, Stadtentwicklung und Wohnen,
Bildung, Kultur und Integration und Zusammenleben der Generationen,
Familienfreundliche Stadt und Senioren/Seniorinnen Aufgaben/Maßnahmen vor, die letztlich in dem Strategiepapier
zusammengefasst wurden.
Die Verwaltung erstellte eine erste Priorisierungliste, in der die
Aufgaben/Maßnahmen mit den möglichen Akteuren, die zeitlichen Umsetzung und
eventuelle Kosteneinschätzung aufgelistet wurden. In einer weiteren Sitzung der
Arbeitskreise wurde die von der Verwaltung erstellte Liste überprüft und erneut
bewertet.
Mit der von den Arbeitskreisen verabschiedeten Priorisierungsliste soll
der Rat der Stadt Emmerich am Rhein zunächst über die von der Verwaltung
vorgeschlagenen Maßnahmen für das Haushaltsjahr 2013 hinsichtlich ihrer
Umsetzungsmöglichkeiten und der Kosteneinschätzung beschließen. Die für das
Jahr 2014 vorgeschlagenen Maßnahmen sollen bei den Haushaltsberatungen für das
Haushaltsjahr 2014 beraten und schließlich vom Rat verabschiedet werden.
Der Arbeitskreis 1 zur demografischen Entwicklung der Stadt Emmerich am
Rhein legte mit der Liste der Aufgaben/Maßnahmen auch einen Fragebogen zum
Demografiestempel vor und beantragt damit gleichzeitig die Einführung eines Demografiestempels
nach dem Bielefelder Vorbild.
Bei der Stadt Bielefeld wurde für die demografische Entwicklungsplanung
ein Konzept mit sechs demografischen Handlungszielen beschlossen. Um passgenaue
Konzepte und Projekte für die Gestaltung der kommunalen Entscheidungsprozesse
zu entwickeln und um die Priorisierung der Projekte vornehmen zu können ist
nach Ansicht der Demografiebeauftragten der Stadt Bielefeld der demografische
Blickwinkel erforderlich. Dieser Blickwinkel soll mit einem gesondert entwickelten
Fragebogen in der Verwaltung und Politik geschult und umgesetzt werden. Der
Fragebogen zum Demografiestempel wird von der Stadt Bielefeld als geeignetes
Instrument angesehen. Bei Abstimmungen und Mitzeichnungen sollen mit dem
Fragebogen einheitliche demografische Kriterien angelegt und Transparenz für
Einschätzungen und Entscheidungen hergestellt werden. Der Fragebogen soll dabei
für die Dezernate/Fachbereiche als Richtschnur gelten damit die demografische
Erfordernisse frühzeitig bei Planungsvorhaben berücksichtigt werden können.
Die Demografie-Aspekte „Weniger-Bunter-Älter“ und die für die Stadt
Bielefeld beschlossenen demografischen Ziele wurden durch die
Demografiebeauftragte dem Bielefelder Fragebogen zugrunde gelegt Zusätzlich
sollen dabei auch die generationenübergreifenden Zeiträume von ca. 25-30 Jahren
bei den Planungsvorhaben berücksichtigt werden. Doch trotz der Einführung des
Demografiestempels wird seitens der Demografiebeauftragten der Stadt Bielefeld
bei ihren Ausführungen zum Einsatz des Demografiestempels eingeräumt, dass in
dem Fragebogen nicht alle Aspekte berücksichtigt werden können die für eine
demografische Planung erforderlich sind. Der Fragebogen zum Demografiestempel
bleibt daher letztlich auch lückenhaft in seiner Aussage über die demografische
Entwicklung der Stadt.
Das Strategiepapier zur demografischen Entwicklung der Stadt Emmerich am
Rhein beinhaltet für die einzelnen Handlungsfelder keine konkreten Zielvorgaben
zur demografischen Entwicklung. In den Arbeitskreisen wurden stattdessen je
Handlungsfeld konkrete Aufgaben und Maßnahmen vorgeschlagen, die mit der
vorliegenden Priorisierungsliste in den kommenden Jahren umgesetzt werden
sollen. Durch das Fehlen der Zielvorgaben kann auch nicht beurteilt werden, ob
demografische Zielvorgaben mit den geplanten Projekten und Maßnahmen
eingehalten werden.
Bei der Bearbeitung des demografischen Wandels für die Stadt Emmerich am
Rhein, bei der lediglich Aufgaben und Maßnahmen genannt wurden, können durch
den vorgeschlagenen Demografiestempel keinerlei Aussagen über die Auswirkungen
der geplanten Projekte und Maßnahmen im Hinblick auf eine demografische
Entwicklung der Stadt Emmerich am Rhein getätigt werden.
Unter den derzeitigen im Strategiepapier zusammengefassten
Arbeitsergebnissen zur Bearbeitung des demografischen Wandels in der Stadt
Emmerich am Rhein erachtet die Verwaltung daher die Einführung eines
Demografiestempels als nicht sinnvoll.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die für das Haushaltsjahr
2013 vorgesehenen Maßnahmen sind im Haushaltsplan 2013 abgebildet (10.000 €
Produkt. 1.100.01.03.01)
Leitbild :
Die Maßnahme steht im
Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 4.3.
Johannes Diks
Bürgermeister