Betreff
Anpassung der Straßenplanung Heideweg
Vorlage
05 - 16 0076/2014
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt die geänderte Planung des Heideweges zwischen Hekerenfelder Weg und Im Polderbusch zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung die Maßnahme, einschließlich der dargestellten Änderungen, durchzuführen.

 

Sachdarstellung :

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat in seiner Sitzung am 11.03.2014 Vorlage-Nr. 05-15 1170/2014 TOP 7 das Plankonzept zur Kenntnis genommen und die Verwaltung beauftragt eine Bürgerunterrichtung durchzuführen.

 

Das Ergebnis der Unterrichtung, die am 27.03.2014 im PZ des Willibrordgymnasiums stattgefunden hat, wurde in der Vorlage 05 – 15 1202/2014 dargelegt und die Umsetzung der Maßnahme beschlossen.

 

Im Zuge des weiteren Planungsprozess der o. g. Maßnahme und der jetzt ausgereifteren Genehmigungs-, Detail- und Höhenplanung und der Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen wurden neue Erkenntnisse gewonnen, die sich auf den Erhalt eines Großteils der Bäume auf dem Heideweg auswirken.

 

Diese Erkenntnisse wurden mit den KBE, dem FB 5 und dem Ingenieurbüro diskutiert und verlangten die Planung zu überarbeiten.

 

 

Hauptgründe für die Änderung der Planung:

Neue Erkenntnisse aus der ausgereiften Planung und den Auswirkungen auf den Wurzelraum.

Vermehrte Sturmereignisse in der letzten Zeit.

 

 

Detaillierte Begründung und Kostenbetrachtung

Die geplante Straße führt sehr dicht an den Bäumen der Straßenseite mit den geraden Hausnummern vorbei. Der Abstand der neuen Straße zu den Bäumen verringert sich sogar noch zum jetzigen Zustand. Eine Verschmälerung der Straße von 4,10 m auf 3,50 m würde eine Straßennutzung mit Begegnungsverkehr PKW / PKW ausschließen und würde dem Prüfauftrag aus der ASE-Sitzung vom 14.04.2014 zuwiderlaufen. Und ob dadurch der Erhalt und die Sicherheit sichergestellt werden könnte ist fraglich. Von daher wurde diese Überlegung verworfen.

 

 

Variante: Verschiebung der Straße

Eine Verschiebung der Straße in Richtung der ungeraden Hausnummern würde durch die weiterhin beizubehaltende Pflasterung der vielen Einfahrten und Zugänge einer Verbreiterung der Straße gleich kommen. Wenn man die Straße um ca. 1 m verschieben würde entständen demnach  Mehrkosten in Höhe von ca. 18.000 €.

Die zusätzliche versiegelte Fläche müsste einer Entwässerung zu geführt werden. Durch eine Verschiebung der Straße müssten aber gleichzeitig die geplanten Versickerungsanlagen verschmälert werden. Um eine bedarfsgerechte Versickerungsfläche zur Verfügung stellen zu können, müssten die Flächen dann verlängert werden. Dies bedingt wiederrum, dass die Bäume entfernt werden müssen, die neben den Entwässerungsmulden stehen. Für das Entfernen dieser 3 Bäume und das Neupflanzen von 3 Bäumen wären ca. weitere 5.100 € erforderlich.

Hinzu kommt, dass die Einfahrten an vielen Bäumen ein zusätzliches seitliches Abgraben in den Wurzelbereichen erfordern. Dadurch würden die Bäume weiter geschädigt. Dies ist auch an der anderen Straßenseite bei Hausnummer 15 der Fall.

 

In der Kostenbetrachtung stellt sich die nachfolgende Variante wirtschaftlicher, sicherer und langfristig sinnvoller dar.

 

 

Variante: Vierzehn Bäume entfernen.

Sinnvoller wäre es die Straßenplanung größtenteils beizubehalten, aber 14 weitere Linden zu entnehmen und 12 neue Linden (Anpassung an die restlichen Linden des Heidewegs) und einen Ahornbaum (Anpassung an die Bepflanzung Hekerenfelder Weg) zu pflanzen. Die zusätzlich zur Fällung vorgesehenen Bäume sind in den Anlagen 1 - 4 mit einem großen X markiert. Die mit einem kleinen X markierten Bäume sollten schon im bisherigen Konzept entfernt werden.

Die Kosten dafür betragen ca. 6.700 € für die Baumentfernungen und 17.000 € für die Pflanzung und Anwuchspflege der 13 neuen Bäume. Die Gesamtkosten werden somit auf ca. 23.700 € geschätzt. Abgezogen werden muss noch die Kostenersparnis, die durch das sorgfältigere Arbeiten in den Wurzelbereichen beim Erhalt der Bäume angefallen wäre.

 

 

Weitere Gründe, die für eine Baumentnahme sprechen:

Linden sind gegen Abgrabungen empfindlicher, als andere Bäume und reagieren mit vermehrter Totholzbildung im Kronenbereich. Abbrechende Totholzäste können erhebliche Personen- und Sachschäden verursachen und würden langfristig großen Aufwand bei der Baumpflege erzeugen.

 

Die Bäume weisen eine Höhe von 21 - 27 Metern auf und stehen im Schnitt ca. 5 bis 7 Meter von den Wohnhäusern entfernt. Durch die Höhe der Bäume steht dem Wind ein großer Hebelarm zur Verfügung, die sich auf die Stabilität der Bäume auswirkt. Der Eingriff, der durch den Straßenbau erforderlich sein wird und sich nicht vermeiden lassen wird, wird massiv in das Wurzelwerk eingreifen und auch stärkere Wurzeln zerstören oder schädigen. Da durch verkleinert sich der Hebelarm, der dem Wind entgegensteht.

 

Für den Fall, dass die derzeit unbebauten Grundstücke 184 und 185 bebaut werden und dafür ein Großteil der dort vorhandenen Bäume entfernt werden, hätte dies auch negative Auswirkungen auf die Standsicherheit der in der Nähe der Grundstücke stehenden Bäume. Diese wären den Windkräften stärker ausgesetzt und würden ein weiteres Gefahrenpotential darstellen.

 

Außerdem ist langfristig damit zu rechnen, dass sich die Bäume Wurzelraum zurückholen werden und in die Trag- und Bettungsschichten der Pflasterstraße hineinwachsen werden.

Dadurch werden wieder Probleme an der Straßenoberfläche entstehen.

 

Die Bäume an der Mulde 5, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, werden auch durch den Eingriff zur Herstellung der Mulde im Wurzelbereich geschädigt werden, und sollten aus Sicherheitsgründen ebenfalls entfernt werden.

Durch den Wegfall der Bäume an der Mulde 5 kann die Straße an der Stelle verbreitert werden. (Prüfauftrag aus der ASE-Sitzung vom 14.04.2014)

 

 

Bürgerbefragung durch Herrn Spiertz

Vergleicht man das nun erarbeitete Konzept mit dem Ergebnis der Bürgerbefragung ist festzustellen, dass es eine fast vollständige Übereinstimmung gibt. Überwiegend diejenigen, die sich für den Erhalt der Bäume ausgesprochen haben, behalten die Bäume in der Nähe Ihres Grundstücks. Bei Denjenigen, die gegen den Erhalt der Bäume waren, werden die Bäume entfernt, aber auch neue Bäume gesetzt.

 

Als Anlage 1-4 sind die geänderten Pläne dargestellt.

 

Anpassung der Straßenplanung auf die neue Sachlage

Durch den Wegfall des Baumes vor Hausnr. 10 wurde es möglich den Gehweg zu verlängern und einen besseren Übergang für Fußgänger in die Mischverkehrsfläche zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde der Gehweg verschmälert um die Straßenbreite im Einmündungsbereich von 4,10 m auf 4,75 m zu verbreitern.

Als Ersatz für diesen Baumstandort ist an der Ecke Hekerenfelder Weg / Heideweg ein neuer Baumstandort vorgesehen.

 

Die Baumscheiben vor Hausnr. 10a, 12, 18  wurden beibehalten und mittig jeweils ein neuer Baum eingeplant.

 

Vor den Hausnummern 16 und 20 wurde der bisherige Baumstandort aus dem potenziellen Einfahrtsbereich in Richtung Hausmitte verschoben. So kann der Eigentümer dort später problemlos eine weitere Grundstückszufahrt einrichten.

 

An der Ecke Im Polderbusch / Heideweg wurde ein weiterer Baum eingeplant.

 

Die Mulde 5 beim Haus Im Polderbusch 15 wurde verschoben und so die Straßenbreite im Einmündungsbereich von 4,10 m auf 4,75 m verbreitert. Die vier Ersatzbäume sind hinter der Mulde geplant.

 

Vor dem Haus Heideweg 15 wurde ein neuer Baum mittig vor dem Haus geplant.

 

Die Zufahrt zum unbebauten Grundstück mit der Flurstücksnummer 184 wurde in Richtung Grundstücksgrenze verschoben und mit der linken Zufahrt des Nachbarhauses vereinigt. Dadurch ist eine bessere Nutzung des Grundstücks im Falle einer Bebauung möglich. Der dadurch freigewordene Raum zwischen der Mulde 4 und der Zufahrt wurde für eine Baumpflanzung genutzt.

 

Der Parkplatz vor Hausnr. 1 wurde in Richtung des Einmündungsbereichs mit dem  Hekerenfelder Weg verschoben. Dadurch kann der Eingriff in den Wurzelraum der Bäume vor Hausnr. 1 minimiert werden.

 

Außerhalb der Einmündungsbereiche zum Hekerenfelder Weg und zum Im Polderbusch wurde die Straßenbreite an den Engstellen der Straße beibehalten. Die Breite von 4,10 m ermöglicht eine langsame Benutzung der Straße mit PKW / PKW Begegnung. Diese Einengungen sind die einzigen verkehrsberuhigenden Einbauten im Heideweg und sind zur Geschwindigkeitsdämpfung erforderlich. Es stehen ausreichend Flächen zum Begegnen von LKW´s oder Bussen zur Verfügung.

 

 

Geplanter weiterer zeitlicher Ablauf

Durch Zeitverzögerungen bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen und durch die hier vorgestellte Umplanung ist der bisherige Zeitplan mit einem Baubeginn im Sept./ Oktober 2014 nicht mehr einzuhalten.

Ein möglicher Baubeginn im Nov. / Dez. 2014 wird aufgrund der Witterung als nicht sinnvoll erachtet.

Es wird vorgeschlagen, den Baubeginn für den Feb. / März 2015 vorzusehen.

 

Die geplante Pflanzung der Schützenkönigbäume in der Straße Im Polderbusch ist im Jahr 2014 nicht mehr möglich. Es wurde mit der Person, die die Planung der Reihenfolge der Pflanzung in den Ortsteilen festlegt, vereinbart, dass die Pflanzung der Schützenkönigsbäume im Jahr 2014 in einem anderen Ortsteil erfolgen soll. Die Pflanzung der Schützenkönigsbäume Im Polderbusch kann dann im Jahr 2015 stattfinden. 

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Im Investitionshaushalt 2014 sind die folgenden Summen bei den einzelnen Straßen vorgesehen.

 

7.000051.700 (Heideweg)                                                                          230.500 €

7.000054.700 (Im Polderbusch)                                                                 428.500 €

 

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 1.3

 

 

In Vertretung

 

 

 

 

Dr. Wachs

Erster Beigeordneter