Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für Stadtentwicklung nimmt die geänderte Planung des
Heideweges zwischen Hekerenfelder Weg und Im Polderbusch zur Kenntnis und
beauftragt die Verwaltung die Maßnahme, einschließlich der dargestellten
Änderungen, durchzuführen.
Sachdarstellung :
Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat in seiner Sitzung am 11.03.2014
Vorlage-Nr. 05-15 1170/2014 TOP 7 das Plankonzept zur Kenntnis genommen und die
Verwaltung beauftragt eine Bürgerunterrichtung durchzuführen.
Das Ergebnis der Unterrichtung, die am 27.03.2014 im PZ des
Willibrordgymnasiums stattgefunden hat, wurde in der Vorlage 05 – 15 1202/2014
dargelegt und die Umsetzung der Maßnahme beschlossen.
Im Zuge des weiteren Planungsprozess der o. g. Maßnahme und der jetzt
ausgereifteren Genehmigungs-, Detail- und Höhenplanung und der Vorbereitung der
Ausschreibungsunterlagen wurden neue Erkenntnisse gewonnen, die sich auf den
Erhalt eines Großteils der Bäume auf dem Heideweg auswirken.
Diese Erkenntnisse wurden mit den KBE, dem FB 5 und dem Ingenieurbüro
diskutiert und verlangten die Planung zu überarbeiten.
Hauptgründe für die Änderung der Planung:
Neue Erkenntnisse aus der ausgereiften Planung und den Auswirkungen auf
den Wurzelraum.
Vermehrte Sturmereignisse in der letzten Zeit.
Detaillierte Begründung und Kostenbetrachtung
Die geplante Straße führt sehr dicht an den Bäumen der Straßenseite mit
den geraden Hausnummern vorbei. Der Abstand der neuen Straße zu den Bäumen
verringert sich sogar noch zum jetzigen Zustand. Eine Verschmälerung der Straße
von 4,10 m auf 3,50 m würde eine Straßennutzung mit Begegnungsverkehr PKW / PKW
ausschließen und würde dem Prüfauftrag aus der ASE-Sitzung vom 14.04.2014
zuwiderlaufen. Und ob dadurch der Erhalt und die Sicherheit sichergestellt
werden könnte ist fraglich. Von daher wurde diese Überlegung verworfen.
Variante: Verschiebung der Straße
Eine Verschiebung der Straße in Richtung der ungeraden Hausnummern würde
durch die weiterhin beizubehaltende Pflasterung der vielen Einfahrten und
Zugänge einer Verbreiterung der Straße gleich kommen. Wenn man die Straße um
ca. 1 m verschieben würde entständen demnach
Mehrkosten in Höhe von ca. 18.000 €.
Die zusätzliche versiegelte Fläche müsste einer Entwässerung zu geführt
werden. Durch eine Verschiebung der Straße müssten aber gleichzeitig die
geplanten Versickerungsanlagen verschmälert werden. Um eine bedarfsgerechte
Versickerungsfläche zur Verfügung stellen zu können, müssten die Flächen dann
verlängert werden. Dies bedingt wiederrum, dass die Bäume entfernt werden
müssen, die neben den Entwässerungsmulden stehen. Für das Entfernen dieser 3
Bäume und das Neupflanzen von 3 Bäumen wären ca. weitere 5.100 € erforderlich.
Hinzu kommt, dass die Einfahrten an vielen Bäumen ein zusätzliches
seitliches Abgraben in den Wurzelbereichen erfordern. Dadurch würden die Bäume
weiter geschädigt. Dies ist auch an der anderen Straßenseite bei Hausnummer 15
der Fall.
In der Kostenbetrachtung stellt sich die nachfolgende Variante
wirtschaftlicher, sicherer und langfristig sinnvoller dar.
Variante: Vierzehn Bäume entfernen.
Sinnvoller wäre es die Straßenplanung größtenteils beizubehalten, aber
14 weitere Linden zu entnehmen und 12 neue Linden (Anpassung an die restlichen
Linden des Heidewegs) und einen Ahornbaum (Anpassung an die Bepflanzung
Hekerenfelder Weg) zu pflanzen. Die zusätzlich zur Fällung vorgesehenen Bäume
sind in den Anlagen 1 - 4 mit einem großen X markiert. Die mit einem kleinen X
markierten Bäume sollten schon im bisherigen Konzept entfernt werden.
Die Kosten dafür betragen ca. 6.700 € für die Baumentfernungen und
17.000 € für die Pflanzung und Anwuchspflege der 13 neuen Bäume. Die
Gesamtkosten werden somit auf ca. 23.700 € geschätzt. Abgezogen werden muss
noch die Kostenersparnis, die durch das sorgfältigere Arbeiten in den Wurzelbereichen
beim Erhalt der Bäume angefallen wäre.
Weitere Gründe, die für eine Baumentnahme sprechen:
Linden sind gegen Abgrabungen empfindlicher, als andere Bäume und
reagieren mit vermehrter Totholzbildung im Kronenbereich. Abbrechende
Totholzäste können erhebliche Personen- und Sachschäden verursachen und würden
langfristig großen Aufwand bei der Baumpflege erzeugen.
Die Bäume weisen eine Höhe von 21 - 27 Metern auf und stehen im Schnitt
ca. 5 bis 7 Meter von den Wohnhäusern entfernt. Durch die Höhe der Bäume steht
dem Wind ein großer Hebelarm zur Verfügung, die sich auf die Stabilität der
Bäume auswirkt. Der Eingriff, der durch den Straßenbau erforderlich sein wird
und sich nicht vermeiden lassen wird, wird massiv in das Wurzelwerk eingreifen
und auch stärkere Wurzeln zerstören oder schädigen. Da durch verkleinert sich
der Hebelarm, der dem Wind entgegensteht.
Für den Fall, dass die derzeit unbebauten Grundstücke 184 und 185 bebaut
werden und dafür ein Großteil der dort vorhandenen Bäume entfernt werden, hätte
dies auch negative Auswirkungen auf die Standsicherheit der in der Nähe der
Grundstücke stehenden Bäume. Diese wären den Windkräften stärker ausgesetzt und
würden ein weiteres Gefahrenpotential darstellen.
Außerdem ist langfristig damit zu rechnen, dass sich die Bäume
Wurzelraum zurückholen werden und in die Trag- und Bettungsschichten der
Pflasterstraße hineinwachsen werden.
Dadurch werden wieder Probleme an der Straßenoberfläche entstehen.
Die Bäume an der Mulde 5, auf der gegenüberliegenden Straßenseite,
werden auch durch den Eingriff zur Herstellung der Mulde im Wurzelbereich
geschädigt werden, und sollten aus Sicherheitsgründen ebenfalls entfernt
werden.
Durch den Wegfall der Bäume an der Mulde 5 kann die Straße an der Stelle
verbreitert werden. (Prüfauftrag aus der ASE-Sitzung vom 14.04.2014)
Bürgerbefragung durch Herrn Spiertz
Vergleicht man das nun erarbeitete Konzept mit dem Ergebnis der
Bürgerbefragung ist festzustellen, dass es eine fast vollständige
Übereinstimmung gibt. Überwiegend diejenigen, die sich für den Erhalt der Bäume
ausgesprochen haben, behalten die Bäume in der Nähe Ihres Grundstücks. Bei
Denjenigen, die gegen den Erhalt der Bäume waren, werden die Bäume entfernt,
aber auch neue Bäume gesetzt.
Als Anlage 1-4 sind die geänderten Pläne dargestellt.
Anpassung der Straßenplanung auf die neue Sachlage
Durch den Wegfall des Baumes vor Hausnr. 10 wurde es möglich den Gehweg
zu verlängern und einen besseren Übergang für Fußgänger in die
Mischverkehrsfläche zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde der Gehweg verschmälert
um die Straßenbreite im Einmündungsbereich von 4,10 m auf 4,75 m zu
verbreitern.
Als Ersatz für diesen Baumstandort ist an der Ecke Hekerenfelder Weg /
Heideweg ein neuer Baumstandort vorgesehen.
Die Baumscheiben vor Hausnr. 10a, 12, 18
wurden beibehalten und mittig jeweils ein neuer Baum eingeplant.
Vor den Hausnummern 16 und 20 wurde der bisherige Baumstandort aus dem
potenziellen Einfahrtsbereich in Richtung Hausmitte verschoben. So kann der
Eigentümer dort später problemlos eine weitere Grundstückszufahrt einrichten.
An der Ecke Im Polderbusch / Heideweg wurde ein weiterer Baum
eingeplant.
Die Mulde 5 beim Haus Im Polderbusch 15 wurde verschoben und so die
Straßenbreite im Einmündungsbereich von 4,10 m auf 4,75 m verbreitert. Die vier
Ersatzbäume sind hinter der Mulde geplant.
Vor dem Haus Heideweg 15 wurde ein neuer Baum mittig vor dem Haus
geplant.
Die Zufahrt zum unbebauten Grundstück mit der Flurstücksnummer 184 wurde
in Richtung Grundstücksgrenze verschoben und mit der linken Zufahrt des
Nachbarhauses vereinigt. Dadurch ist eine bessere Nutzung des Grundstücks im
Falle einer Bebauung möglich. Der dadurch freigewordene Raum zwischen der Mulde
4 und der Zufahrt wurde für eine Baumpflanzung genutzt.
Der Parkplatz vor Hausnr. 1 wurde in Richtung des Einmündungsbereichs
mit dem Hekerenfelder Weg verschoben.
Dadurch kann der Eingriff in den Wurzelraum der Bäume vor Hausnr. 1 minimiert
werden.
Außerhalb der Einmündungsbereiche zum Hekerenfelder Weg und zum Im
Polderbusch wurde die Straßenbreite an den Engstellen der Straße beibehalten.
Die Breite von 4,10 m ermöglicht eine langsame Benutzung der Straße mit PKW /
PKW Begegnung. Diese Einengungen sind die einzigen verkehrsberuhigenden
Einbauten im Heideweg und sind zur Geschwindigkeitsdämpfung erforderlich. Es
stehen ausreichend Flächen zum Begegnen von LKW´s oder Bussen zur Verfügung.
Geplanter weiterer zeitlicher Ablauf
Durch Zeitverzögerungen bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen
und durch die hier vorgestellte Umplanung ist der bisherige Zeitplan mit einem
Baubeginn im Sept./ Oktober 2014 nicht mehr einzuhalten.
Ein möglicher Baubeginn im Nov. / Dez. 2014 wird aufgrund der Witterung
als nicht sinnvoll erachtet.
Es wird vorgeschlagen, den Baubeginn für den Feb. / März 2015
vorzusehen.
Die geplante Pflanzung der Schützenkönigbäume in der Straße Im
Polderbusch ist im Jahr 2014 nicht mehr möglich. Es wurde mit der Person, die
die Planung der Reihenfolge der Pflanzung in den Ortsteilen festlegt,
vereinbart, dass die Pflanzung der Schützenkönigsbäume im Jahr 2014 in einem
anderen Ortsteil erfolgen soll. Die Pflanzung der Schützenkönigsbäume Im
Polderbusch kann dann im Jahr 2015 stattfinden.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Im Investitionshaushalt 2014 sind die folgenden Summen bei den einzelnen
Straßen vorgesehen.
7.000051.700 (Heideweg) 230.500
€
7.000054.700 (Im Polderbusch) 428.500
€
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 1.3
In Vertretung
Dr. Wachs
Erster
Beigeordneter