Betreff
Schulraumplanung für die Sekundarstufen in Emmerich am Rhein
Vorlage
04 - 16 0428/2015
Art
Verwaltungsvorlage

Beschlussvorschlag

 

Der Rat beschließt, die Gesamtschule Emmerich am Rhein in den vorhandenen Schulgebäuden an den Standorten Grollscher Weg und Paaltjessteege/Brink unterzubringen. Die Verwaltung wird beauftragt, die Planungen für die erforderlichen Erweiterungs- und Umbauten vorzunehmen. Das Städtische Willibrord-Gymnasium verbleibt im bisherigen Schulgebäude.

 

Sachdarstellung :

 

Die Verwaltung wurde mit der Prüfung beauftragt, ob für die Unterbringung der Gesamtschule eine Unterbringung im Bestand einschließlich erforderlicher Erweiterungsbauten oder ein Neubau wirtschaftlicher ist. Weiterhin wurde der Antrag der Grünen, zur Prüfung eines Umzugs des Städtischen Willibrord-Gymnasiums in die Räume der Schulgebäude Brink und Paaltjessteege sowie die Unterbringung der Gesamtschule an der Hansastraße als Alternative zum Neubau, bzw. der bisherigen Altbauvariante, zur Bearbeitung an die Verwaltung verwiesen.

 

In der Schulplanungskommission am 19.05.15 sowie 17.06.15 wurden die Varianten vorgestellt. Eine Empfehlung an den Schulausschuss ist nicht ergangen.

 

Die Verwaltung hat sich intensiv mit allen in Frage kommenden Varianten beschäftigt und diese in einer Matrix (Anlage I) dargestellt. Neben den bisher diskutierten Varianten gibt es fünf weitere Denkmodelle, diese sind ebenfalls dargestellt.

 

In der Matrix wurde sich bei der Kostenermittlung auf die reinen Baukosten beschränkt. Die Kosten wurden aufgeschlüsselt. Es wurde außerdem der Umfang der notwendigen Baumaßnahmen ermittelt, sowie über eine mögliche Lage für den Neu-/ Anbau nachgedacht. Des Weiteren wurden die Vor- und Nachteile sowohl aus schulischer/ pädagogischer als auch aus städtebaulicher Sicht dargestellt sowie das Planungsrecht betrachtet.

 

Gemäß den vorliegenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die einzelnen Varianten ist Variante 1 die mit Abstand wirtschaftlichste Lösung, um die Gesamtschule Emmerich am Rhein und das Städtische Willibrord-Gymnasium entsprechend ihrer jeweiligen Anforderungen unterzubringen.

Die Gesamtschule ist eine Schule im Aufbau, die mit von Jahrgang zu Jahrgang wächst. Die erforderlichen Um- und Erweiterungsbauten können parallel durchgeführt werden, ohne in größerem Maße störend in den Unterrichtsbetrieb einzugreifen. Das Gymnasium ist im internen Umbau – hier wird aus einer Halbtagsschule eine Ganztagsschule. Nach den Berechnungen der Verwaltung auf Vorlage des Gutachtens der Fa. Komplan ist der vorhandene Raumbedarf ausreichend, um ein Ganztagsgymnasium in einer fast Vierzügigkeit im Gebäude an der Hansastraße aufzunehmen.

Die Gesamtschule soll an den beiden Standorten Paaltjessteege/Brink und Grollscher Weg untergebracht werden. Für die Jahrgänge 5 und 6 ist das Gebäude Paaltjessteege vorgesehen. Hier werden zusätzlich die Fachräume für die Oberstufe untergebracht sein. Die Kursräume der Oberstufe sind überwiegend im Brinkgebäude. Am Gebäude Paaltjessteege ist ein Anbau über drei Etagen, mit jeweils drei Klassenräumen vorgesehen (ca. 780 qm). Dieser muss zum Schuljähr 2017/ 2018 (01.08.2017) fertig sein, d.h., dass mit dem Bauvorbereitungen Anfang des Jahres 2016 begonnen werden muss.

Am Grollschen Weg werden die Jahrgänge 7 bis 10 unterrichtet. Hier müssen mehrere Klassenräume, sowie eine Mensa und Teile der Betreuung zusätzlich erbaut werden (ca. 1.860 qm). Die Räumlichkeiten müssen zum Schuljahr 2018/ 2019 (01.08.2018) fertig gestellt sein.

 

Neben den finanziellen Vorteilen birgt diese Variante auch Vorteile aus schulischer/ pädagogischer Sicht. Die geplante Trennung der Kinder in der Erprobungsstufe ist sinnvoll. So könnte den Kindern in der Erprobungsstufe ein ruhigerer Start am Standort Paaltjessteege ermöglicht werden. Die Kinder bleiben nach dem Wechsel von der Grund- zur weiterführenden Schule in einem übersichtlichen System und können sich gut zurecht finden.

Es ist vorgesehen, jeden der ersten beiden Jahrgänge auf einer Ebene unterzubringen, so dass die Klassenräume, Differenzierungsräume und jeweils ein Lehrerarbeitsbereich pro Jahrgangsstufe zusammenhängend dargestellt werden können.

Für die mittleren und oberen Jahrgänge der Sekundarstufe I (7-10) sind am Grollscher Weg abweichende Systeme dankbar. Diese werden mit der Schulleitung aufgrund der räumlichen Gegebenheiten erarbeitet, sobald die Ausbauvarianten feststehen.

 

Die Verteilung auf zwei Standorte hat den Vorteil, dass die Schüler jeweils in übersichtlichen Systemen unterrichtet werden. Es gibt keine weiten Wege und der Zusammenhalt in den Jahrgangsstufen ist durch die Übersichtlichkeit gegeben. Für die Lehrer wird es an jedem Standort Arbeitsplätze geben, so dass die Erreichbarkeit für Schüler ebenfalls gewährleistet ist. Ein großes System wäre unübersichtlicher.

 

Die Platzierung der Oberstufe in der Innenstadt bringt aus städtebaulicher Sicht den Vorteil, dass die Innenstadt automatisch belebt wird. Die Oberstufenschüler können in den Freistunden in die Innenstadt gehen. Das würde den Einzelhandel beleben und den Schülern Freiräume schaffen.

 

Sollte die Gesamtschule an der Hansastraße untergebracht werden (Variante 3), sind dort in einem größeren Maße Investitionen notwendig. Allein bei den Klassenräumen für die Sek. I (im Vergleich zu einem vierzügigen Gymnasium (5 Jahrgänge x 4 Klassen = 20 Räume)) bräuchte eine sechszügige Gesamtschule (6 Jahrgänge x 6 Klassen = 36 Räume) 16 Klassenräume mehr. Hinzu kommen noch die für eine Gesamtschule in einem höheren Maße erforderlichen Differenzierungsräume. Alleine für das Schulgebäude müssten 6.400 qm angebaut werden (zum Vergleich: das Gymnasium hat eine Fläche von ca. 10.700 qm).

 

Zurzeit werden in vier Schulgebäuden ein Gymnasium, eine aufbauende Gesamtschule, sowie die auslaufende Hauptschule und die auslaufende Realschule untergebracht. Ein sinnvoller Schultausch könnte nur erfolgen, wenn die erforderlichen Räume in der Innenstadt fertig gestellt wären (siehe Variante 3: Erweiterungsbau für das Gymnasium 2.300 qm). Dies würde mindestens zwei bis drei Jahre dauern. In dieser Zeit müssen jedoch bereits Investitionen für die Gesamtschule getätigt werden, damit der Unterricht entsprechend erfolgen kann. Und dies nicht nur an der Paaltjessteege, sondern auch am Grollscher Weg. Da Emmerich keine leerstehenden Schulgebäude hat, müssten ggf. über Jahre Schüler in provisorischen Klassenräumen (z. B. Containerklassen) untergebracht werden. In wieweit so erfolgreicher Unterricht gestaltet werden kann, ist ungewiss.

 

Die Varianten 4 bis 7 sind in der Matrix dargestellt und werden bei Bedarf in der Sitzung erläutert.

 

Der von der Verwaltung vorgeschlagene Weg im Rahmen der bisherigen Planung ist nicht nur der wirtschaftlichste Weg, er würde aus Sicht der Verwaltung die hiesige Schullandschaft am wenigsten beeinflussen. Durch die wirtschaftlichere Einsetzung der Ressourcen hätte die Stadt zudem die Möglichkeit, mehr Mittel zur Förderung des Unterrichts und der Kinder einzusetzen.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme hat haushaltsrechtlichen Auswirkungen für die Haushaltsjahre 2016 ff., die zurzeit noch nicht beziffert werden können.

 

Leitbild :

 

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.2

 

 

 

Johannes Diks

Bürgermeister