Beschlussvorschlag
Der Rat beschließt, die Gesamtschule Emmerich am Rhein in den
vorhandenen Schulgebäuden an den Standorten Grollscher Weg und
Paaltjessteege/Brink unterzubringen. Die Verwaltung wird beauftragt, die
Planungen für die erforderlichen Erweiterungs- und Umbauten vorzunehmen. Das
Städtische Willibrord-Gymnasium verbleibt im bisherigen Schulgebäude.
Sachdarstellung :
Die Verwaltung wurde mit der Prüfung beauftragt, ob für die
Unterbringung der Gesamtschule eine Unterbringung im Bestand einschließlich
erforderlicher Erweiterungsbauten oder ein Neubau wirtschaftlicher ist.
Weiterhin wurde der Antrag der Grünen, zur Prüfung eines Umzugs des Städtischen
Willibrord-Gymnasiums in die Räume der Schulgebäude Brink und Paaltjessteege
sowie die Unterbringung der Gesamtschule an der Hansastraße als Alternative zum
Neubau, bzw. der bisherigen Altbauvariante, zur Bearbeitung an die Verwaltung
verwiesen.
In der Schulplanungskommission am 19.05.15 sowie 17.06.15 wurden die
Varianten vorgestellt. Eine Empfehlung an den Schulausschuss ist nicht
ergangen.
Die Verwaltung hat sich intensiv mit allen in Frage kommenden Varianten
beschäftigt und diese in einer Matrix (Anlage I) dargestellt. Neben den bisher
diskutierten Varianten gibt es fünf weitere Denkmodelle, diese sind ebenfalls
dargestellt.
In der Matrix wurde sich bei der Kostenermittlung auf die reinen
Baukosten beschränkt. Die Kosten wurden aufgeschlüsselt. Es wurde außerdem der
Umfang der notwendigen Baumaßnahmen ermittelt, sowie über eine mögliche Lage
für den Neu-/ Anbau nachgedacht. Des Weiteren wurden die Vor- und Nachteile
sowohl aus schulischer/ pädagogischer als auch aus städtebaulicher Sicht
dargestellt sowie das Planungsrecht betrachtet.
Gemäß den vorliegenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die einzelnen
Varianten ist Variante 1 die mit Abstand wirtschaftlichste Lösung, um die
Gesamtschule Emmerich am Rhein und das Städtische Willibrord-Gymnasium entsprechend
ihrer jeweiligen Anforderungen unterzubringen.
Die Gesamtschule ist eine Schule im Aufbau,
die mit von Jahrgang zu Jahrgang wächst. Die erforderlichen Um- und
Erweiterungsbauten können parallel durchgeführt werden, ohne in größerem Maße
störend in den Unterrichtsbetrieb einzugreifen. Das Gymnasium ist im internen
Umbau – hier wird aus einer Halbtagsschule eine Ganztagsschule. Nach den
Berechnungen der Verwaltung auf Vorlage des Gutachtens der Fa. Komplan ist der
vorhandene Raumbedarf ausreichend, um ein Ganztagsgymnasium in einer fast
Vierzügigkeit im Gebäude an der Hansastraße aufzunehmen.
Die Gesamtschule soll an den beiden
Standorten Paaltjessteege/Brink und Grollscher Weg untergebracht werden. Für
die Jahrgänge 5 und 6 ist das Gebäude Paaltjessteege vorgesehen. Hier werden
zusätzlich die Fachräume für die Oberstufe untergebracht sein. Die Kursräume
der Oberstufe sind überwiegend im Brinkgebäude. Am Gebäude Paaltjessteege ist
ein Anbau über drei Etagen, mit jeweils drei Klassenräumen vorgesehen (ca. 780
qm). Dieser muss zum Schuljähr 2017/ 2018 (01.08.2017) fertig sein, d.h., dass
mit dem Bauvorbereitungen Anfang des Jahres 2016 begonnen werden muss.
Am Grollschen Weg werden die Jahrgänge 7 bis 10 unterrichtet. Hier
müssen mehrere Klassenräume, sowie eine Mensa und Teile der Betreuung
zusätzlich erbaut werden (ca. 1.860 qm). Die Räumlichkeiten müssen zum
Schuljahr 2018/ 2019 (01.08.2018) fertig gestellt sein.
Neben den finanziellen Vorteilen birgt diese Variante auch Vorteile aus
schulischer/ pädagogischer Sicht. Die geplante Trennung der Kinder in der
Erprobungsstufe ist sinnvoll. So könnte den Kindern in der Erprobungsstufe ein
ruhigerer Start am Standort Paaltjessteege ermöglicht werden. Die Kinder
bleiben nach dem Wechsel von der Grund- zur weiterführenden Schule in einem
übersichtlichen System und können sich gut zurecht finden.
Es ist vorgesehen, jeden der ersten beiden Jahrgänge auf einer Ebene
unterzubringen, so dass die Klassenräume, Differenzierungsräume und jeweils ein
Lehrerarbeitsbereich pro Jahrgangsstufe zusammenhängend dargestellt werden
können.
Für die mittleren und oberen Jahrgänge der Sekundarstufe I (7-10) sind
am Grollscher Weg abweichende Systeme dankbar. Diese werden mit der
Schulleitung aufgrund der räumlichen Gegebenheiten erarbeitet, sobald die
Ausbauvarianten feststehen.
Die Verteilung auf zwei Standorte hat den Vorteil, dass die Schüler
jeweils in übersichtlichen Systemen unterrichtet werden. Es gibt keine weiten
Wege und der Zusammenhalt in den Jahrgangsstufen ist durch die
Übersichtlichkeit gegeben. Für die Lehrer wird es an jedem Standort
Arbeitsplätze geben, so dass die Erreichbarkeit für Schüler ebenfalls
gewährleistet ist. Ein großes System wäre unübersichtlicher.
Die Platzierung der Oberstufe in der Innenstadt bringt aus
städtebaulicher Sicht den Vorteil, dass die Innenstadt automatisch belebt wird.
Die Oberstufenschüler können in den Freistunden in die Innenstadt gehen. Das
würde den Einzelhandel beleben und den Schülern Freiräume schaffen.
Sollte die Gesamtschule an der Hansastraße
untergebracht werden (Variante 3), sind dort in einem größeren Maße
Investitionen notwendig. Allein bei den Klassenräumen für die Sek. I (im
Vergleich zu einem vierzügigen Gymnasium (5 Jahrgänge x 4 Klassen = 20 Räume))
bräuchte eine sechszügige Gesamtschule (6 Jahrgänge x 6 Klassen = 36 Räume) 16
Klassenräume mehr. Hinzu kommen noch die für eine Gesamtschule in einem höheren
Maße erforderlichen Differenzierungsräume. Alleine für das Schulgebäude müssten
6.400 qm angebaut werden (zum Vergleich: das Gymnasium hat eine Fläche von ca.
10.700 qm).
Zurzeit werden in vier Schulgebäuden ein
Gymnasium, eine aufbauende Gesamtschule, sowie die auslaufende Hauptschule und
die auslaufende Realschule untergebracht. Ein sinnvoller Schultausch könnte nur
erfolgen, wenn die erforderlichen Räume in der Innenstadt fertig gestellt wären
(siehe Variante 3: Erweiterungsbau für das Gymnasium 2.300 qm). Dies würde
mindestens zwei bis drei Jahre dauern. In dieser Zeit müssen jedoch bereits
Investitionen für die Gesamtschule getätigt werden, damit der Unterricht
entsprechend erfolgen kann. Und dies nicht nur an der Paaltjessteege, sondern
auch am Grollscher Weg. Da Emmerich keine leerstehenden Schulgebäude hat,
müssten ggf. über Jahre Schüler in provisorischen Klassenräumen (z. B.
Containerklassen) untergebracht werden. In wieweit so erfolgreicher Unterricht
gestaltet werden kann, ist ungewiss.
Die Varianten 4 bis 7 sind in der Matrix
dargestellt und werden bei Bedarf in der Sitzung erläutert.
Der von der Verwaltung vorgeschlagene Weg im
Rahmen der bisherigen Planung ist nicht nur der wirtschaftlichste Weg, er würde
aus Sicht der Verwaltung die hiesige Schullandschaft am wenigsten beeinflussen.
Durch die wirtschaftlichere Einsetzung der Ressourcen hätte die Stadt zudem die
Möglichkeit, mehr Mittel zur Förderung des Unterrichts und der Kinder
einzusetzen.
Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Die
Maßnahme hat haushaltsrechtlichen Auswirkungen für die Haushaltsjahre 2016 ff.,
die zurzeit noch nicht beziffert werden können.
Leitbild :
Die Maßnahme steht im
Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.2
Johannes Diks
Bürgermeister