Beschlussvorschlag
1.
Der Rat beschließt den Neubau des Übergangswohnheimes
an der Tackenweide
2.
Der Rat beschließt die Aufhebung des Sperrvermerkes
über 350.000 € bei Produkt 1.100.01.10.01 Invest. 7003040 Sachkonto 7851 0000.
Sachdarstellung :
Am 10. Januar 2017 stellte die CDU-Fraktion den Auftrag, zu prüfen, ob
der Neubau der Asylunterkunft an der Tackenweide angesichts der weiter
sinkenden Fallzahlen überhaupt noch notwendig ist? Des Weiteren soll geprüft
werden, wie hoch die Belegungszahlen in den anderen Objekten (bestehende
Asylunterkunft, „Hotel Zur Grenze“, angemietete Wohnungen u.ä.) sind.
Siehe hierzu auch den beigefügten Prüfauftrag der CDU-Fraktion.
Inzwischen hat sich die Sachlage geändert. Am 11.04.2017 teilte die
Bezirksregierung Arnsberg mit, dass 90 Personen zugewiesen werden.
Durch die Zuweisungen, die wöchentlich a 10 Personen erfolgen, steigt
die Zahl der Asylbewerber auf 292 an.
Von diesen 292 Flüchtlingen haben 62 gute Aussichten auf eine
Anerkennung, da sie aus den Staaten Syrien, Eritrea, Irak und Somalia
stammen.
Eine am 04. Mai 2017 telefonisch durchgeführte Nachfrage bei der
Bezirksregierung, Herr Mrozinski, ergab, dass Emmerich am Rhein
per Stand 01. Mai 2017 bei den Zuweisungen nach dem FlüAG - unter Berücksichtigung der 90 Zuweisungen –
mittlerweile eine Quote von
etwas mehr als 100 % erfüllt.
Bei den Zuweisungen nach der Wohnsitzauflage liegt die aktuelle Quote
bei etwas mehr als 96%.
Lt. Auskunft der Bezirksregierung ist nach heutigem Wissensstand davon
auszugehen, dass Emmerich frühestens im August/September 2017 mit
weiteren Zuweisungen rechnen muss.
Wie die Vergangenheit gezeigt hat, gibt es bei der Nennung der
Erfüllungsquote keine Verlässlichkeit. Trotz des engen Kontaktes zur
Bezirksregierung können von dort keine konkreten Angaben gemacht werden.
Die Möglichkeit, auf die Zuweisungen Einfluss zu nehmen – wie dies in
der Vergangenheit schon mal praktiziert wurde - gibt es nicht mehr. Aufgrund
der Vielzahl von Personen aus allen Krisengebieten der Welt, die
verschiedenen Religionen angehören, die
unterschiedliche Hautfarben haben und nicht den gleichen kulturellen Hintergrund haben, wird es immer
schwieriger, die Unterbringung konfliktfrei zu lösen.
Wurden bislang überwiegend Familien und alleinstehende Männer
zugewiesen, kommen jetzt immer mehr alleinstehende Frauen nach Emmerich. Auch
dieser Umstand macht die Unterbringung nicht einfacher.
Die aktuellen Belegungszahlen in den größeren Wohnobjekten sind
folgendermaßen:
Eigene Wohnungen
Tackenweide 19 - 45 (5 weitere noch möglich)
Hotel zur Grenze - 24 (30)
Reeser Straße 571/573 - 14 (5)
Grüne Straße 54 - 13 (7)
Eltener Straße 532 - 08 (7)
Mietwohnungen
Baustraße 40 - 08 (12)
Eltener Straße 422 - 18 (21)
Gerhard-Storm-Str. 6 - 08 (12)
Goldsteege 6 - 16 (11)
Neustadt 57 - 07 (8)
Wollenweberstraße 28 - 10 (4)
Bund-Wohnungen
Bataverstraße 1, 3, 10 - 12 (14)
Hoher Weg 131,133,137 - 25
Seufzerallee 22,24 - 18 (7)
Auch unter Berücksichtigung der noch zu erwartenden 70 Asylbewerber
(Stand: 05.05.2017) ist somit noch ein Plus an Wohnungen vorhanden, so dass
rein rechnerisch 70 Plätze zur Verfügung stehen. Hier ist besonders die vorab
geschilderte Problematik zu berücksichtigen.
Dennoch ist es sinnvoll, dass das Übergangsheim an der Tackenweide
errichtet wird.
Dieses Heim kann frühestens im Frühjahr 2019 bezugsfertig sein.
Im Verlaufe der Bauzeit laufen
einige langfristige und teure Mietverträge aus, außerdem kann bei stagnierenden
Zahlen Wohnraum abgemietet werden.
Auch das Objekt „Zur Grenze“ soll Anfang 2021 entmietet werden.
Unsicher ist, wie lange noch die Wohnungen des Bundes genutzt werden
können. In diesen leben mittlerweile mehr als 70 Flüchtlinge.
Ein weiterer Vorteil der Errichtung eines Übergangsheimes an der
Tackenweide wäre die zentrale Unterbringung der Flüchtling, die hierdurch
bedingt noch besser betreut werden können.
Wie viele Flüchtlinge noch nach Europa und Deutschland kommen werden,
ist absolut unklar. Letztendlich ist hierfür die weltpolitische Lage
entscheidend. werden.
Finanz- und
haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :
Für diese Maßnahme stehen im Haushaltsplan 2017 keine Haushaltsmittel
zur Verfügung (Sperrvermerk).
Leitbild :
Die Maßnahme steht
im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 6.2
Peter Hinze
Bürgermeister