Betreff
Platzgestaltung Neumarkt;
hier: Beschluss zur Umgestaltung
Vorlage
05 - 16 1189/2017
Art
Verwaltungsvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

Beschlussvorschlag

 

Der Rat der Stadt Emmerich am Rhein beschließt, gemäß dem vorliegenden Entwurf für die Platzfläche Neumarkt die Ausführungsplanung zu erarbeiten und die Baumaßnahme durchzuführen.

 

Sachdarstellung :

 

Die Platzgestaltung des Neumarktes auf Grundlage des bereits beschlossenen Bebauungsplans Nr. E 18/14 -Neumarkt/Umgebung- wurde parallel zum Bebauungsplanverfahren geplant. Mit Fertigstellung des Wohn- und Geschäftshauses auf dem Neumarkt soll auch die Platzgestaltung abgeschlossen sein.

 

In der Sitzung vom 22.11.2016 wurde vom  Ausschuss für Stadtentwicklung der Entwurf der Platzgestaltung beschlossen. Der Öffentlichkeit wurde der Entwurf am 10.01.2017 in einer Veranstaltung im PAN vorgestellt. Im ASE und in der Öffentlichkeitsveranstaltung wurden Verbesserungsvorschläge geäußert. Insbesondere die Materialauswahl wurde von Einzelnen kontrovers diskutiert. Daraufhin fand mit Mitgliedern des ASE und Vertretern der Verwaltung am 22.05.2017 eine Bereisung verschiedener Referenzflächen statt, an denen mit dem Vorschlag vergleichbares Material verlegt wurde.

 

Die erste Referenzfläche am Bahnhof in Plettenberg wurde in einem Pflasterstein mit Natursteinvorsatz und Teflon-Beschichtung hergestellt. Hier waren die Erfahrungen seitens der örtlichen Kommunalbetriebe bezüglich der Reinigung sehr positiv. Das Pflaster machte einen sauberen Eindruck, obwohl es schon vor mehreren Jahren verlegt wurde.

 

In Gevelsberg wurde ein Pflaster mit gelblicher speziell angefertigter Farbzusammensetzung verlegt. Auf eine Beschichtung wurde bewusst verzichtet. Hier zeigten sich bereits nach einigen Jahren Verfärbungen.

 

Der Bahnhofsvorplatz in Erkrath wurde ebenfalls mit grauem Pflaster mit Natursteinvorsatz gestaltet und wirkte modern und sauber.

 

Der Prinzenplatz in Kamp-Lintfort kommt in seiner Gestaltung mit großen grauen Pflastersteinen, einen Baumkarree und Hainbuchenhecken als Gestaltungselemente dem Entwurf des Neumarktes sehr nahe. Insgesamt wirkte die Fläche sehr positiv und modern. Hier wurde keine Beschichtung vorgenommen, so dass Verschmutzungen sichtbar waren.

 

In der Zusammenfassung kamen die Beteiligten der Bereisung zu der Auffassung, dass die bisher angedachte Gestaltungskonzeption weiterverfolgt werden soll.

 

Die aus den Beteiligungen vorgebrachten Anregungen wurden weitestgehend in den überarbeiteten Entwurf aufgenommen. Die Materialauswahl erfolgte anhand der Erfahrungen aus der Bereisung. Im Detail wird der Entwurf in der Sitzung durch die Planergruppe Oberhausen vorgestellt.

 

Der Neue Steinweg wird im Anschluss an die Hochbaumaßnahmen erneuert. Die Breite der Fahrgassen wird reduziert, so dass beidseitig mindestens 2,00m breite Gehwege entstehen. Durch eine beidseitige Einengung der Fahrbahn wird eine neue Querungshilfe geschaffen. Darüber hinaus werden vier Parkbuchten sowie Fahrradstellplätze umgesetzt.

 

Auf dem Parkplatz östlich des neuen Wohn- und Geschäftshauses werden insgesamt 76 PKW-Stellplätze und 3 Behindertenstellplätze realisiert. Zwei Bestandsbäume werden in die Planung integriert und durch nicht fruchtende Vogelkirschen ergänzt. Hainbuchenhecken gliedern den Parkplatz. Die Wegeverbindungen setzen sich durch farbigen Gussasphalt von den asphaltierten Fahrbereichen ab. Die Parkstände werden gepflastert.

 

Die private Fläche vor dem Drogeriemarkt soll ebenfalls an die neue Gestaltung angepasst werden. Hier sind im gleichen Raster drei Bäume sowie Hainbuchenhecken geplant. Derzeit befindet sich die Verwaltung in Gesprächen mit dem Eigentümer.

 

Kleine Teilflächen an den angrenzenden Grundstücken, die in Privatbesitz sind, werden ebenfalls auf Kosten der Stadt umgestaltet, um einen einheitlichen Gesamteindruck zu gewinnen und die erforderlichen Höhenanpassungen an einigen Stellen durchführen zu können. Dieses Vorgehen ist mit den Eigentümern abgestimmt.

 

Der Neumarkt ist die eigentliche Platzfläche mit neuer Großzügigkeit und hoher Aufenthaltsqualität. Der Platz wird mit einem Betonstein-Pflaster mit Natursteinvorsatz in einer Größe von 60x30cm befestigt. Im Rahmen der Bereisung von Referenzflächen konnten die Vorzüge einer Teflon-Beschichtung in intensiv genutzten Bereichen festgestellt werden. Durch die Beschichtung lassen sich die Steine leichter reinigen bzw. werden schon durch Niederschläge von grobem Schmutz gereinigt. So entsteht auf der Platzfläche immer ein sauberer Eindruck.

 

In seiner exponierten Lage ist dieser Bereich als Verbindungselement, als Drehpunkt in alle Richtung und als Begegnungsort zu verstehen.  Abgesehen von den direkten Zugängen über Kirchstraße und Parkplatz gibt es weitere Anbindungen, wie die Kreutz-Passage, der Durchgang zum Fischerort und der Übergang zum Neuen Steinweg, der mit Treppenanlagen durch den Wohnfreiraum auf dem Dachgarten des neuen Wohn- und Geschäftshauses führt.

 

Das Herzstück des Platzes bildet das Baumkarree aus insgesamt 9 geschnittenen Amberbäumen mit einer Naturstein-Einfassung. Es zentriert diesen Raum und bietet besondere Aufenthaltsqualitäten im lichten Schatten. Unter den Bäumen sind 1 m breite Bänke mit Holzauflage und teilweise mittiger Lehne angeordnet, so dass man in zwei Richtungen sitzen kann.

 

Im Baumkarree wird eine Wasserlinie durch eine Reihe von Sprudelquellern gebildet, deren Düsen im Belag montiert und überfahrbar sind. Bei Bedarf können die Queller ausgeschaltet werden.

 

Mit dem Wasserspiel kommt ein weiteres Element als Gestaltungsmittel der Fläche hinzu. Neben den Bäumen ist es ein zusätzlicher belebender Aspekt des Platzes, der schon von weitem wahrgenommen wird.

 

Die Platzfläche wird für den Marktbetrieb freigehalten. Unterirdische Versorgungsschächte stellen Strom und Wasser für den Marktbetrieb und für Veranstaltungen zur Verfügung. Diese Infrastruktur ist mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und den Marktbeschickern abgestimmt und findet deren Zustimmung.

 

Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme betragen gem. Kostenberechnung etwa 1.373.000 Euro. Im Haushaltsplan 2017 sind hierfür derzeit 1.200.000 Euro veranschlagt. Für die Haushaltsplanung 2018 sollen die Haushaltsmittel entsprechend angepasst werden.

 

Finanz- und haushaltswirtschaftliche Auswirkungen :

 

Die Maßnahme muss für das Haushaltsjahr 2018 vorgesehen werden. Für die Planberatung 2018 sind die Ausbaukosten anzupassen.

 

 

Leitbild :

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit den Zielen des Leitbildes Kapitel 1.1.

 

 

 

In Vertretung

 

 

 

 

Dr. Wachs

Erster Beigeordneter